07.05.2024

Taiwan Today

Politik

Europas Formosa Club drängt auf Taiwans Beteiligung in der WHO

14.02.2020
Das Außenministerium der Republik China (Taiwan) in Taipeh dankte dem Formosa Club, einer Gruppierung aus europäischen Parlamentsabgeordneten, für den Brief an die Weltgesundheitsorganisation (WHO), in dem der Club sich für Taiwans Einbeziehung in die Aktivitäten, Mechanismen und Konferenzen der WHO einsetzte. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Das Außenministerium der Republik China (Taiwan) teilte am 12. Februar mit, man freue sich außerordentlich über einen Brief, den der Formosa Club, eine Gruppierung aus europäischen Parlamentsabgeordneten, an die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) schickte und darin tiefe Besorgnis über die unfaire Behandlung Taiwans durch das Weltgremium zum Ausdruck brachte.
 
Angesichts des Auftretens von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) in der chinesischen Millionenstadt Wuhan und anderswo appellierte das Schreiben an WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, die unzutreffende Auflistung von Taiwan als unter Chinas Rechtsprechung stehend zu korrigieren und dem Land Beobachterstatus in der WHO zu gewähren. Der Fehler habe zu schwerwiegenden Missverständnissen in aller Welt beigetragen, was ersichtlich sei an dem Beschluss der italienischen Regierung, gegen sämtliche Flüge aus Taiwan ein Landeverbot zu verhängen, monierte die Gruppierung.
 
Mitten in einem globalen Gesundheitsnotstand Zugang zu technischen Konferenzen der WHO zu beschränken untergrabe die grundlegenden Menschenrechte der 23,6 Millionen Taiwaner und gefährde Alle, kritisierten die Verfasser des Briefes und fügten hinzu, die Lage stelle eine ernste Lücke im globalen Sicherheitsnetz für öffentliche Gesundheit dar.
 
Vorangegangen waren dem Schreiben ähnliche Eingaben an Ghebreyesus durch Parlamentsabgeordnete aus Großbritannien, Italien, Lettland, Portugal und dem Europaparlament.
 
Das Außenministerium kommentierte, der Brief sei Teil eines wachsenden, von Europa ausgehenden länderübergreifenden und überparteilichen Konsenses, welcher die Bedeutung anerkenne, Taiwan in die Aktivitäten, Mechanismen und Konferenzen der WHO einzubeziehen. Die Regierung in Taipeh werde fortgesetzt mit ihren gleichgesinnten Partnern in der Region zusammenarbeiten, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, ergänzte die Behörde.
 
Der Formosa Club war im Oktober vergangenen Jahres in Brüssel gegründet worden, zu seinen Mitgliedern zählen unter anderem die folgenden Persönlichkeiten: Michael Gahler, Vorsitzender der Taiwan-Freundschaftsgruppe des Europaparlaments; Klaus-Peter Willsch, Vorsitzender des Parlamentarischen Freundeskreises Berlin-Taipeh; Senator Alain Richard, Vorsitzender der Freundschaftsgruppe Frankreich-Taiwan im Senat; Jean-Francois Cesarini, Abgeordneter der französischen Nationalversammlung und Vorsitzender der Freundschaftsgruppe Frankreich-Taiwan in der Nationalversammlung; und Lord Rogan, Ko-Vorsitzender der britisch-taiwanischen Allparteien-Parlamentsgruppe.
 
Taiwan war von 2009 bis 2016 als Beobachter bei der jährlichen Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) — dem Beschluss fassenden Organ der WHO — vertreten, nachdem das Land 38 Jahre lang ausgeschlossen gewesen war. Die Regierung in Taipeh strebt eine Teilnahme an der 73. WHA an, die vom 17. bis 21. Mai dieses Jahres in Genf über die Bühne gehen soll.
 
—Quelle: Taiwan Today, 02/13/2020 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

Meistgelesen

Aktuell