30.04.2024

Taiwan Today

Politik

Vizepräsident Chen will Menschenrechte in Taiwan voranbringen

10.12.2019
Vizepräsident Chen Chien-jen hielt am 7. Dezember im Gedächtnispark für den Weißen Terror Jing-Mei in New Taipei City anlässlich des diesjährigen Tages der Menschenrechte und des 40. Jahrestages des Kaohsiung-Zwischenfalles eine Ansprache. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Kulturministeriums)
Menschenrechte und Übergangsgerechtigkeit in Taiwan durch historische Forschungen voranzubringen sei der beste Weg, Wunden zu heilen und eine freiere, fairere und wohlhabendere Gesellschaft zu schaffen, erklärte Vizepräsident Chen Chien-jen am 7. Dezember.
 
Als leuchtendes Vorbild von Freiheit und Demokratie in Asien sei Taiwan ein Land, in dem Menschenrechte hoch geschätzt würden, definierte Chen. Beim Übergang zu einer lebhaften Demokratie seien ungeheuer schwierige Verhältnisse zu bewältigen gewesen, und ohne die Opfer, die in dem Verlauf erbracht worden seien, hätte man die Resultate niemals erzielen können, ergänzte er.
 
So äußerte sich der Stellvertreter des Staatsoberhauptes bei einer Zeremonie im Gedächtnispark für den Weißen Terror Jing-Mei in New Taipei City, der administrativ dem Nationalen Menschenrechtsmuseum (National Human Rights Museum, NHRM) untersteht. Die Veranstaltung markierte den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember und gedachte außerdem des 40. Jahrestages des Kaohsiung-Zwischenfalls.
 
Jene Vorfälle ereigneten sich am 10. Dezember 1979, als Mitarbeiter der Zeitschrift „Formosa“ festgenommen und inhaftiert wurden, weil sie an einer Demonstration teilgenommen hatten. Dies zog ferner die Verfolgung zahlreicher politischer Dissidenten nach sich und führte schließlich zur Gründung der Demokratischen Progressiven Partei (DPP) im September 1986.
 
Taiwan müsse sich dieses Kapitels seiner Geschichte ohne Wenn und Aber stellen und aufrichtig darüber nachsinnen, mahnte Chen. Die Regierung der Republik China (Taiwan) sei entschlossen, historische Wahrheiten aufzudecken, Vertrauen wiederherzustellen, entsprechende Erziehung zu stärken und für Gerechtigkeit zu sorgen, um die Menschenrechte für die 23 Millionen Taiwaner weiter zu schützen, stellte er klar.
 
Im Sinne von Chens Ausführungen ließ sich Kulturministerin Cheng Li-chiun mit den Worten vernehmen, das NHRM werde durch eine Reihe von Kultur- und Bildungsmaßnahmen bei Kunst und Literatur fortgesetzt das Bewusstsein der Öffentlichkeit über den Kaohsiung-Zwischenfall schärfen.
 
Ein Beispiel dafür sei eine entsprechende Ausstellung, die bis zum 30. September 2020 im NHRM läuft, berichtete Cheng und fügte hinzu, dabei würden historische Dokumente und Fotografien gezeigt, und es würde erweiterte Realität-Technologie eingesetzt, um Kern-Aspekte des Gerichtsverfahrens nach dem Zwischenfall nachzustellen.
 
Das NHRM, das vom Kulturministerium beaufsichtigt wird, ist die maßgebliche Einrichtung des Landes zum Sammeln und Bewahren historischer Dokumente und Materialien im Zusammenhang mit Menschenrechten seit dem Ende der 50-jährigen japanischen Kolonialherrschaft über Taiwan am 15. August 1945 bis zur Aufhebung des Kriegsrechts auf den vorgelagerten Inseln Kinmen und Matsu am 7. November 1992 (auf der Hauptinsel Taiwan und der vorgelagerten Inselgruppe Penghu war das Kriegsrecht bereits am 15. Juli 1987 aufgehoben worden).
 
Neben Jing-Mei verwaltet das NHRM überdies den Gedächtnispark für den Weißen Terror Grüne Insel vor dem südosttaiwanischen Landkreis Taitung.
 
—Quelle: Taiwan Today, 12/09/2019 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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