27.04.2024

Taiwan Today

Politik

NHRM richtet mit Deutschland Menschenrechtserziehungsworkshop aus

01.11.2019
Der stellvertretende Kulturminister Peng Chun-heng (rechts) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Katrin Budde aus Sachsen-Anhalt, die außerdem den Bundestagsausschuss für Kultur und Medien leitet, am 30. Oktober in Taipeh bei der Eröffnung des Taiwanisch-deutschen Menschenrechts-Erziehungsworkshops. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Kulturministeriums)
Der Taiwanisch-deutsche Menschenrechts-Erziehungsworkshop wurde am 30. Oktober in Taipeh eröffnet, wobei die Teilnehmer Strategien besprachen, wie man das Bewusstsein für die Notwendigkeit, grundlegende Freiheiten von Einzelpersonen oder Gruppen besser zu schützen, schärfen könne, ferner wurde Übergangsgerechtigkeit erörtert.
 
Die vom Nationalen Menschenrechtsmuseum (National Human Rights Museum, NHRM) unter dem Kulturministerium der Republik China (Taiwan) organisierte zweitägige Veranstaltung trug das Thema „Umwandlung und Wiedergeburt schwieriger Erinnerungen: Herausforderungen für Menschenrechtsmuseen“ und fand in der National Taiwan University (NTU) in Taipehs Bezirk Daan statt.
 
Zu den ausländischen Teilnehmern zählten unter anderem die SPD-Bundestagsabgeordnete Katrin Budde aus Sachsen-Anhalt, die auch den Bundestagsausschuss für Kultur und Medien leitet; Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Niels Schwiderski von der Behörde Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik; Manfred Wichmann, Kurator der Gedenkstätte Berliner Mauer; und Adam Kerpel-Fronius von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
 
Der stellvertretende Kulturminister Peng Chun-heng erklärte, der Workshop sei ein unschätzbares Forum für Taiwan und Deutschland, um eng dabei zusammenzuarbeiten, Menschenrechte voranzubringen. Diese Kooperation sei eine natürliche Erweiterung der laufenden Bemühungen des Kulturministeriums, entsprechende Erziehungsmaßnahmen in Taiwan zu fördern und sich gleichzeitig gemeinsam mit allen Segmenten der Gesellschaft dafür einzusetzen, den Schutz bürgerlicher, kultureller, wirtschaftlicher, politischer und sozialer Rechte zu gewährleisten, ergänzte er.
 
Sabrina Schmidt-Koschella, stellvertretende Generaldirektorin des Deutschen Instituts Taipei, begrüßte die Ausrichtung des Workshops und kommentierte, dies verheiße Gutes für künftigen verbesserten Austausch zwischen Taiwan und Deutschland. Solche Initiativen seien wirkungsvolle Methoden, die reichen Archivressourcen des NHRM mit der Welt zu teilen und überdies die Menschenrechtserziehung zu stärken, lobte sie.
 
Das NHRM ist die vorrangige Einrichtung des Landes zum Sammeln und Bewahren historischer Dokumente und Materialien im Zusammenhang mit Menschenrechten seit dem Ende der 50-jährigen japanischen Kolonialherrschaft über Taiwan am 15. August 1945 bis zur Aufhebung des Kriegsrechts auf den vorgelagerten Inseln Kinmen und Matsu am 7. November 1992 (auf der Hauptinsel Taiwan und der vorgelagerten Inselgruppe Penghu war das Kriegsrecht bereits am 15. Juli 1987 aufgehoben worden). Das Museum ist außerdem dafür zuständig, Stätten zu erforschen und instandzusetzen, wo sich wesentliche Menschenrechtsverletzungen ereigneten, und die Verwaltung des Green Island White Terror Memorial Park auf der Grünen Insel vor dem südosttaiwanischen Landkreis Taitung und des Jing-Mei White Terror Memorial Park in New Taipei City gehört gleichfalls zu den Aufgaben des NHRM.
 
—Quelle: Taiwan Today, 10/31/2019 (Ray-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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