Die Empfänger der Literaturpreise der internationalen Buchmesse Taipeh (Taipei International Book Exhibition, TIBE) dieses Jahres wurden am 11. Januar bekannt gegeben, was die Vielfalt und den Reichtum von Taiwans Verlagssektor herausstellt.
Der TIBE-Buchpreis für chinesischsprachige Werke zeichnete in den Kategorien Prosaliteratur und Sachliteratur jeweils drei Autoren aus, in der Kategorie Editieren gab es einen Preisträger. Dieses Jahr wurden außerdem in der neuen Kategorie Publikationen für Kinder und junge Erwachsene gleichfalls drei Autoren geehrt.
Die Preise für Prosaliteratur gingen an die beiden Taiwaner Luo Yi-jun und Zhang Guixing sowie an Dong Kai-cheung aus Hongkong. Luos Roman ist eine Reihe von Betrachtungen über die gesellschaftliche Entwicklung des Landes, welche durch den täglichen Umgang eines kranken Mannes mittleren Alters erzählt wird.
Zhang, der im ländlichen Malaysia aufwuchs, erhielt den Preis für sein Buch, das die Mühsal einer ethnisch chinesischen Gemeinde in einem Tropenwald in dem südostasiatischen Land während des Zweiten Weltkrieges nachzeichnete. Dongs Werk verfolgt die außereheliche Affäre eines Universitätsprofessors, nachdem seine Ehefrau sich für ein einjähriges Schriftstellerprogramm im Ausland angemeldet hatte.
Die Sachliteratur-Preise wurden an die Autoren A-po, Chen Chao-ju und Hsieh Kai-te vergeben. A-pos Buch untersuchte, wie die Völker in asiatischen Ländern die Folgen von Erdbeben bewältigten, in Chens Buch ging es um Liebesbeziehungen zwischen körperbehinderten Menschen, und Hsieh beschrieb sein Familienleben als schwuler Mann.
Bei den besten Publikationen für Kinder und junge Erwachsene erhielten die bekannten Zeichner Jimmy Liao und Tom Liu Preise für ihre lustigen Bilderbücher. Chen Chun-yao, Dozent für Biowissenschaften an der Tzu Chi University im osttaiwanischen Landkreis Hualien, gewann Anerkennung für seine Einführung in Bakterien.
In der Kategorie Editieren wurde Wang Chia-hsuan vom in New Taipei City ansässigen Verlag Gusa Publishing für seine Rolle bei der Entwicklung von Texten prämiert, welche die politischen, wirtschaftlichen und internationalen Angelegenheiten in Nahost, Südasien und den USA untersuchen.
Nach Auskunft des Kulturministeriums ist der TIBE-Buchpreis ein maßgebliches Forum dafür, chinesischsprachige Literatur und die Lebendigkeit von Taiwans Verlagsgewerbe hervorzuheben. Jeder Preisträger erhält bei der Eröffnungszeremonie der Buchmesse am 12. Februar im Welthandelszentrum Taipeh eine Trophäe und einen Bargeldpreis in Höhe von 100 000 NT$ (2826 Euro).
Die von der Stiftung Buchmesse Taipeh (Taipei Book Fair Foundation, TBFF) organisierte TIBE ist Taiwans größte jährliche Schau des Verlagsgewerbes. Bei der diesjährigen TIBE, die bis zum 17. Februar läuft, ist Deutschland das Schwerpunktland, womit die deutsche Literatur und Kultur ins Rampenlicht gerückt und entsprechender Austausch zwischen den beiden Seiten gestärkt werden soll.
—Quelle: Taiwan Today, 01/15/2019 (CPY-E)
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