05.05.2024

Taiwan Today

Politik

Nationales Menschenrechtsmuseum veranstaltet Kunstausstellung

03.12.2018
NHRM-Direktor Chen Chun-hung (links) überreichte während einer Kunstausstellung über die Geschichte von Stätten historischer Menschenrechtsverletzungen am 28. November in dem Museum in New Taipei City den Künstlern Kuo Po-yu (Mitte) und Yu Wen-ying einen Anerkennungs-Preis. (Foto mit freundlicher Genehmigung von NHRM)
Eine Kunstausstellung über die Geschichte von Stätten, wo sich Menschenrechtsverletzungen ereigneten, wurde am 28. November im Nationalen Menschenrechtsmuseum (National Human Rights Museum, NHRM) in New Taipei City eröffnet, was zu den Bemühungen der Regierung der Republik China (Taiwan) gehört, das Bewusstsein zu schärfen und Diskussionen zu Übergangsgerechtigkeit anzuregen.
 
Die Veranstaltung, die bis zum 31. März kommenden Jahres läuft, umfasst Kreationen von 21 Künstlern über Örtlichkeiten wie Polizeistationen und Gefängnisse während der Periode des Weißen Terrors.
 
Die Werke, bei denen es sich um Installationen, Fotografien und Skulpturen handelt, sind das Ergebnis eines viermonatigen Projektes, zu dem die Künstler Seminare, Workshops und Interviews mit ehemaligen politischen Gefangenen besuchten, wodurch ihr Verständnis über die Stätten vergrößert werden sollte.
 
NHRM-Direktor Chen Chun-hung erklärte, seit der Gründung des Vorbereitungsamtes für das Museum sei dort Forschung zu zahlreichen Orten durchgeführt worden, wo sich Ungerechtigkeiten ereignet hätten, und es wurde ein detaillierter Bericht über 45 solche Stätten erstellt. Die Ausstellung biete neue Sichtweisen auf die Örtlichkeiten und erläutere ihre komplizierten Hintergründe, ergänzte er.
 
Von den ausgestellten Werken gewannen drei besondere Anerkennung von einer Bewertungsjury aus Designern und Gelehrten. Eine dieser Arbeiten ist „Gedächtnistag für grundlegende Bedürfnisse“ von Lin Yi-chun, ein Kalender, der Aufschluss gibt über die Zahl von Opfern des Weißen Terrors.
 
Gleichfalls ausgewählt wurde „Eine neue Botschaft aus dem Untergrund“ von Kuo Po-yu und Yu Wen-ying, eine Multimedien-Installation, die einen imaginären Dokumentenraum für Briefe, welche von politischen Gefangenen geschrieben wurden, darstellt, sowie „Hinauf“ von Tien Zong-yuan, das aus fünf Miniaturmodellen besteht und mit Stadtdesign-Konzepten die politischen Maßnahmen des Weißen Terrors beleuchtet.
 
Die Erzeuger dieser Arbeiten bekommen jeweils Reisen zu Menschenrechtsinstitutionen und Museen in Phnom Penh (Kambodscha), Berlin bzw. Gwangju (Südkorea) arrangiert.
 
Das vom Kulturministerium verwaltete NHRM ist die vorrangige Institution des Landes für die Sammlung und Bewahrung historischer Dokumente und Materialien im Zusammenhang mit Menschenrechten ab dem Ende der japanischen Kolonialherrschaft am 15. August 1945 bis zur Aufhebung des Kriegsrechts auf den vorgelagerten Inselgruppen Kinmen und Matsu am 7. November 1992; auf der Hauptinsel Taiwan war der Ausnahmezustand am 15. Juli 1987 beendet worden.
 
Das Museum verwaltet ferner zwei Stätten — den Gedächtnispark für den Weißen Terror Grüne Insel vor dem osttaiwanischen Landkreis Taitung und den Gedächtnispark für den Weißen Terror Jing-Mei in New Taipei City.
 
—Quelle: Taiwan Today, 11/30/2018 (CPY-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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