05.05.2024

Taiwan Today

Politik

Tsai empfängt Delegation von EU-Parlament

19.07.2018
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen (Zweite von rechts) traf am 17. Juli im Präsidialamt in Taipeh mit dem Abgeordneten des Europäischen Parlaments Frank Engel (Zweiter von links) zusammen. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte am 17. Juli, Taiwan sei entschlossen, die Wirtschaftsbeziehungen mit der Europäischen Union (EU) in einem breiten Spektrum von Bereichen zu vertiefen, darunter Entwicklung gewerblicher Ansammlungen und erneuerbare Energie.
 
Das bilaterale Handelsvolumen sei im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 53,2 Milliarden US$ gestiegen, und die EU sei die größte Herkunftsquelle ausländischer Direktinvestitionen in Taiwan, berichtete Tsai. Ein bilaterales Investitionsabkommen würde diese gegenseitig vorteilhafte Partnerschaft weiter stärken und das Wirtschaftswachstum auf beiden Seiten ankurbeln, warb sie.
 
So äußerte sich das Staatsoberhaupt während einer Begegnung mit einer sechsköpfigen Delegation vom Europäischen Parlament unter der Leitung des Abgeordneten Frank Engel im Präsidialamt in Taipeh.
 
Tsai brachte gegenüber den EU-Abgeordneten Dank wegen der starken Unterstützung des Europaparlaments für ein bilaterales Investitionsabkommen zum Ausdruck und fügte hinzu, die Entschlossenheit beider Seiten, die Handelsbeziehungen voranzubringen, werde durch Initiativen wie die Europäische Investitionswoche bekräftigt. Bei der Veranstaltung, die im vergangenen Monat in Taipeh stattfand, erkundeten kleine und mittelständische Unternehmen aus Taiwan und der EU Möglichkeiten für Bündnisse und gemeinsame Auslandsexpansion.
 
Robuster Wirtschaftsaustausch werde zusätzlich durch die europäische Beteiligung an Taiwans vierjährigem Windkraft-Förderplan hervorgehoben, urteilte die Präsidentin. Mit der Initiative soll die Kapazität des Landes bei aufgestellten Windrädern bis zum Jahr 2020 auf 1,334 Gigawatt gesteigert werden, und im Rahmen des Projekts wählt das Wirtschaftsministerium der Republik China (Taiwan) drei Firmen aus der EU aus, Offshore-Windparks zu errichten.
 
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten gehe indes über den Bereich Wirtschaft hinaus, was erkennbar sei an der ersten Beratung zwischen Taiwan und der EU über Menschenrechte, die im März in Taipeh stattfand, betonte Tsai. Es werde erwartet, dass dieses Forum künftig die Kooperation beim Vorwärtsbringen gemeinsamer Werte ausweiten werde, ergänzte sie.
 
Die Präsidentin wies darauf hin, dass im vergangenen Monat zahlreiche Menschen an einem Protestmarsch in Brüssel teilgenommen hätten, um angesichts zunehmender Unterdrückung und militärischer Einschüchterung durch China ihrer Unterstützung für Taiwan Ausdruck zu verleihen, und das Land sei dankbar für den Rückhalt durch seine Freunde in Europa.
 
Tsai wiederholte, dass Taiwan bereit sei, Dialog und Kommunikation mit China zu führen, wenn solche Gespräche auf gleichberechtigter Grundlage und ohne politische Vorbedingungen erfolgten. Die Regierung in Taipeh sei entschlossen, die Souveränität des Landes aufrechtzuerhalten, unterstrich sie und merkte an, die internationale Gemeinschaft müsse zusammen mit Taiwan dafür eintreten, die gemeinsamen Werte Freiheit und Demokratie zu schützen.
 
Die Delegation des Europaparlaments hält sich vom 14. bis 20. Juli zu einer Informationsreise im Land auf, um ein tieferes Verständnis von der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung in Taiwan zu gewinnen. Auf dem Besuchsprogramm stehen Termine im Legislativ-Yuan (also Taiwans Parlament), dem Rat für Festlandangelegenheiten (Mainland Affairs Council, MAC), dem Außenministerium und dem Nationalen Sicherheitsrat (National Security Council, NSC) für Gespräche zu Themen wie Beziehungen über die Taiwanstraße und regionale Sicherheit.
 
—Quelle: Taiwan Today, 07/18/2018 (KWS-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

Meistgelesen

Aktuell