Das Regierungskabinett der Republik China (Taiwan) stellte am 16. März einen umfassenden Plan vor, taiwanische Talente zum Verbleiben im Land zu bewegen und darüber hinaus die industrielle Wettbewerbsfähigkeit des Landes und sein kulturelles Profil zu verbessern.
Die Initiative ist eine Antwort auf Anreize, welche Festlandchina am 28. Februar ankündigte und die darauf abzielen, Kapital, Expertise und talentierten Nachwuchs aus Taiwan abzuziehen. Die Initiative umfasst acht Strategien — die Besoldung von Akademikern erhöhen; innovatives Wachstum fördern; Belohnungsmechanismen für Angestellte stärken; medizinischen Fachleuten ein besseres Arbeitsumfeld bieten; den Schutz für Handelsgeheimnisse erhöhen; industrielle Modernisierung ankurbeln, um Taiwans Rolle in globalen Versorgungsketten auszuweiten; größeren Schwung auf dem Aktienmarkt schaffen; und den einheimischen Multimediensektor ausbauen.
Laut Vizepremier Shih Jun-ji kann intellektuelles Kapital nur in einer offenen Gesellschaft, die auf den Säulen Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aufgebaut wurde, sein volles Potenzial erreichen. Daher ist die Regierung entschlossen, die nationale Sicherheit und die Rechte der Menschen zu schützen, betonte er und ergänzte, es würde nichts unversucht gelassen, die Wirtschaft zu stützen und das Land in eine Drehscheibe führender globaler Talente umzuwandeln.
Der Plan besteht aus 39 Maßnahmen, von denen 16 neu vorgestellt wurden. Dazu zählen Lockerung von Beschränkungen über Belohnungsmechanismen für Angestellte, während gleichzeitig internationale Rechnungslegungsvorschriften (International Financial Reporting Standards, IFRS) eingehalten werden; Bereitstellen von Zuschüssen für Unternehmen, um den Erwerb intelligenter Maschinen und Software zu ermuntern; und Beschleunigung von Überprüfungsverfahren für Börsengänge (Initial Public Offering, IPO).
Gleichfalls enthalten sind Initiativen zur Stärkung der audiovisuellen und medizinischen Gewerbe. Darunter fällt Zuführung von mehr Geldern in Taiwans Sektor kultureller Inhalte; Stärkung von Exporten einheimischer kultureller Erzeugnisse; Neubewertung der Verteilung menschlicher Ressourcen in Notaufnahme- und Intensivstationen; und Entwurf von Gesetzen, laut denen Gesundheitsfürsorge-Institutionen verbindlich 5 Prozent ihrer jährlichen Gewinne der Erhöhung von Angestelltengehältern und Sozialleistungen zuführen müssen.
Des Weiteren wird der Rat für Festlandangelegenheiten (Mainland Affairs Council, MAC) — eine Behörde in Ministeriumsrang — eine Arbeitsgruppe aufstellen, um von Beijing eingeführte Maßnahmen mit Taiwanbezug zu erforschen und beobachten.
Laut Shih sollte die Entwicklung der Beziehungen über die Taiwanstraße auf dem Prinzip des gegenseitigen Nutzens beruhen und durch Verhandlungen festgelegt werden, um auf diese Weise die Interessen der Menschen auf beiden Seiten zu gewährleisten.
—Quelle: Taiwan Today, 03/19/2018 (KWS-E)
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