08.05.2024

Taiwan Today

Politik

Deutsche Rettungs-NGOs richten Niederlassungen in Taichung ein

14.03.2018
Vizepräsident Chen Chien-jen (Fünfter von rechts), Taichungs Bürgermeister Lin Chia-lung (Mitte), BRH-Präsident Jürgen Schart (Dritter von rechts) und der Geschäftsführer von I.S.A.R. Deutschland Michael Lesmeister (Zweiter von rechts) am 12. März vor den neuen Taiwan-Niederlassungen der deutschen NGOs in Taichung. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Stadtverwaltung Taichung)
Zwei deutsche auf Such- und Rettungsdienste spezialisierte Nichtregierungsorganisationen (Nongovernmental Organization, NGO) eröffneten am 12. März Niederlassungen in der zentraltaiwanischen Stadt Taichung, um Austausch und Kooperation bei Schulung mit einheimischen Organisationen der gleichen Sparte zu fördern.
 
Die 2003 in Duisburg gegründete Katastrophenhilfe-Stiftung Internationale Suche und Rettung Deutschland (International Search and Rescue Germany, I.S.A.R.) und der im nordrhein-westfälischen Hünxe ansässige Bundesverband Rettungshunde (BRH) sind die ersten ausländischen Gruppierungen, die sich an der zukünftigen Stätte des internationalen NGO-Zentrums im Bezirk Wufeng von Taichung niederließen. Die Einrichtung, die in vier Jahren fertig werden soll, ist eine gemeinsame Initiative des Außenministeriums der Republik China (Taiwan) und der Stadtverwaltung Taichung, und es sollen damit die Verbindungen zwischen in- und ausländischen NGOs gefestigt werden.
 
In seiner Ansprache bei der Eröffnungszeremonie für die Niederlassungen erklärte Vizepräsident Chen Chien-jen, I.S.A.R. und BRH zählten zu den ältesten und wirkungsvollsten Hilfsorganisationen in Deutschland. Ihr Engagement für Stärkung von humanitärer Hilfe rund um den Erdball ist auch taiwanischen NGOs ein Anliegen, beschrieb er und ergänzte, vermehrte Zusammenarbeit werde die Expertise auf beiden Seiten vergrößern.
 
Laut Chen ist der lebhafte inländische NGO-Sektor ein Quell großen Stolzes für die Menschen in Taiwan. NGOs spielen eine bedeutsame Rolle dabei, die Außenpolitik des Landes voranzubringen und seine internationale Beteiligung zu vertiefen, bemerkte er.
 
Im Sinne des Vizepräsidenten ließ sich Taichungs Bürgermeister Lin Chia-lung mit den Worten vernehmen, die erweiterte Zusammenarbeit inländischer Such- und Rettungsgruppen mit deutschen Organisationen werde Taiwans Beiträge zu Katastrophenhilfe-Einsätzen im Ausland verbessern. In Zukunft werde das NGO-Zentrum den Weg zu mehr Austausch dieser Art ebnen und das Profil der Stadt als Drehscheibe humanitärer Hilfsarbeit schärfen, prophezeite er.
 
BRH ist die größte rettungshundeführende NGO in Deutschland. Nach einer der verheerendsten Naturkatastrophen in Taiwan — dem Erdbeben der Stärke 7,3 am 21. September 1999 mit Epizentrum im zentraltaiwanischen Jiji (Landkreis Nantou) — entsandte der Verband Teams. I.S.A.R. wiederum war die erste NGO, die als Mitglied der Organisation der Vereinten Nationen (United Nations, UN) International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) nach internationalen Standards geprüft und klassifiziert wurde.
 
Nach Beurteilung des Außenministeriums belegen die robusten Beziehungen zwischen den beiden Gruppierungen und einheimischen NGOs die starke und dauerhafte Freundschaft zwischen Taiwan und Deutschland. Die Regierung wird weiterhin ausländische Gruppen in Bereichen wie Katastrophenhilfe, Gesundheitsfürsorge, Menschenrechte und Sozialwohlfahrt ermuntern, Büros in Taiwan mit dem Ziel einzurichten, das Land in ein regionales Zentrum für NGO-Betrieb umzuwandeln, verlautete das Ministerium.
 
—Quelle: Taiwan Today, 03/13/2018 (KWS-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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