Taiwans Wirtschaft wird dieses Jahr weiteren Dampf aufnehmen dank zukunftsorientierter Politik in Bereichen wie Infrastruktur-Investitionen und Deregulierung. Auch eine sich verbessernde Lage daheim und im Ausland sei förderlich, so der Nationale Entwicklungsrat (National Development Council, NDC) am 20. Februar.
Der NDC zitierte Prognosen von heimischen und ausländischen Institutionen, wie etwa die Academia Sinica in Taipeh und der Asiatischen Entwicklungsbank (Asian Development Bank) auf den Philippinen, welche Taiwans voraussichtliches Bruttoinlandprodukt-Wachstum im diesem Jahr zwischen 2% und 3% sehen. Heimische Exporteure würden von einer Erholung der Weltwirtschaft profitieren während der Welthandel das Wirtschaftswachstum im zweiten Jahr infolge überholen werde, so der NDC.
Der positive Trend ist in Taiwans Rekord-Exporten im Januar reflektiert. Exporte erreichten 27,38 Milliarden US Dollar, eine jährliche Steigerung von 15,3% und die größte Summe, die jemals in einem Januar erreicht wurde.
Angesichts Faktoren wie der positiven Handelslage und steigenden Investitionen heimischer Halbleiterfirmen hatte das Generaldirektorats für Etat, Rechnungswesen und Statistik (Directorate-General of Budget, Accounting, and Statistics, DGBAS) jüngst Taiwans BIP-Wachstumsprognose für 2018 auf 2,42% erhöht.
Laut NDC werde die heimische Wirtschaftslage vom Vorwärtsgerichteten Infrastruktur-Entwicklungsprogramm (Forward-looking Infrastructure Development Program, FIDP) sowie von Initiativen zur besseren Regierungs-Effizienz und Deregulierung profitieren.
Das Vorwärtsgerichtete Infrastruktur-Entwicklungsprogramm läuft vom September 2017 bis August 2021. Mit einem Volumen von 420 Milliarden Neuen Taiwan Dollar (14,4 Milliarden US Dollar) zielt es auf Taiwans Entwicklungsbedarf in den kommenden 30 Jahren. Es beinhaltet acht Kategorien: aquatische Systeme für stärkere Widerstandskraft gegen den Klimawandel, Kinderbetreuungseinrichtungen angesichts sinkender Geburtenrate, Digitalisierung zur Erschaffung einer vernetzten Nation, Lebensmittelsicherheit für die Gesundheit der Konsumenten, nachhaltige Energie, Arbeitsmarktentwicklung für mehr Arbeitsplätze, die Entwicklung des Schienenverkehrs für bequemeren und sicheren Transport sowie Stadt-Land Projekte für eine balancierte regionale Entwicklung.
Der NDC verlautete ferner, dass die Regierung plane, flexiblere Wirtschafts-und Finanzregeln zu implementieren und die Kommunikation mit der Industrie zu stärken. Zu den jüngsten Maßnahmen diesbezüglich zählen das Erschaffen eines speziellen Service-Windows, dass innovativen Startup-Firmen hilft, Regulierungen besser zu verstehen.
Laut NDC sei eine weitere Schlüssel-Facette dieser Anstrengungen das Vereinfachen von Regulierungsprozessen in Bereichen wie Umweltverträglichkeitsprüfungen und Investitionserlaubnissen mit Hilfe von One-Stop Service-Zentren, welche von Lokalregierungen im ganzen Land ins Leben gerufen werden.
Im Zeitraum September 2017 bis Januar dieses Jahres hat Premierminister Lai Ching-te insgesamt acht Kabinett-Treffen einberufen, um die Verwirklichung von öffentlichen Infrastruktur-Projekten und Investitionen durch Staatsbetriebe zu überprüfen. Zu den weiteren Maßnahmen gehörten auch solche, die Humanressourcen, Landnutzung und öffentliche Versorgung betrafen, so der NDC.