06.05.2024

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Politik

Internationale Austronesien-Konferenz in Taipeh angelaufen

15.11.2017
Mitglieder des Ensembles Lonlona Linkav führten am 13. November während der Eröffnung der internationalen Austronesien-Konferenz in Taipeh ein traditionelles Lied der Bunun-Ureinwohnervolksgruppe auf. (Foto mit freundlicher Genehmigung von CIP)
Die internationale Austronesien-Konferenz kam am 13. November in Taipeh in Gang und bekräftigt das Engagement der Regierung, die Entwicklung der Ureinwohnervölker in ganz Südostasien und in der pazifischen Region zu fördern und außerdem das globale Bewusstsein zu Schlüsselfragen, welche sich auf ihre Gesellschaften auswirken, zu schärfen sowie regionale Verbindungen zu stärken.
 
Bei der zum 15. Mal stattfindenden Konferenz, die gemeinsam vom Rat der Ureinwohnervölker (Council of Indigenous Peoples, CIP) — einer Behörde in Ministeriumsrang — und dem Kulturministerium der Republik China (Taiwan) organisiert wurde, sind führende Akademiker und Forscher aus 13 Ländern und Territorien vertreten. Laut Konferenzprogramm sollen sie im Einklang mit dem Konferenzthema „Kulturerbe und Gemeinde-Ermächtigung — Taiwans Südwärts-Verbindungen“ Vorträge halten und Diskussionen am runden Tisch über Themen aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft durchführen.
 
Vizepräsident Chen Chien-jen erklärte bei der Eröffnungszeremonie für die Konferenz, Veranstaltungen wie diese erleichterten besseres Verstehen zwischen Kulturen und schafften die Grundlage für tiefere Zusammenarbeit und häufigeren Austausch.
 
Taiwans Ureinwohnervölker unterhalten seit langem Verbindungen mit entsprechenden Volksgruppen in der gesamten austronesischsprachigen Region, berichtete er und ergänzte, hervorgehoben würden diese Verbindungen durch die jüngsten offiziellen Besuche von Staatspräsidentin Tsai Ing-wen bei den diplomatischen Verbündeten der Republik China (Taiwan) Marshallinseln, Tuvalu und den Salomonen im Pazifik.
 
Laut Chen arbeitet die Regierung daran, die Kulturen von Taiwans 16 offiziell anerkannten Ureinwohner-Volksgruppen durch Initiativen wie das Gesetz über die Entwicklung der Ureinwohnersprachen zu schützen. Das am 14. Juni verkündete Gesetz räumt den Ureinwohnersprachen Amtssprachen-Status ein und strebt danach, historische Gerechtigkeit zu bewerkstelligen und dabei Maßnahmen für Entwicklung, Bewahrung und Anwendung zu fördern.
 
Im Sinne von Chens Äußerungen ließ sich CIP-Minister Icyang Parod vernehmen und kommentierte, die Konferenz sei ein ideales Forum für Gelehrte aus dem In- und Ausland, bei dem Expertise und Wissen ausgetauscht werden könnten. Dieser Ablauf akademischen Umgangs spiele eine unschätzbare Rolle dabei, die Politikgestaltung der Regierung zu beeinflussen und dafür zu sorgen, dass die Kulturen von Taiwans Ureinwohnervölkern auf der internationalen Bühne präsentiert würden.
 
Icyang nutzte überdies die Gelegenheit, Pläne der Regierung für die Einrichtung eines staatlichen Museums in der südtaiwanischen Stadt Kaohsiung vorzustellen. Das Museum hat die Aufgabe, zur Bewahrung der Ureinwohnerkulturen und austronesischen Sprachen beizutragen, und man erwartet, dass es Taiwans kulturelle Vielfalt weiter bereichert und dabei hilft, Verbindungen mit den Völkern in der austronesischen Region zu pflegen, sinnierte er.
 
Kulturministerin Cheng Li-chiun begrüßte die Ankündigung und kündigte an, das Museum werde zum austronesischen Diskurs beisteuern und Taiwans kulturelles Profil in der Region weiter schärfen. Dem Ministerium sei es ein Herzensanliegen, das immaterielle Kulturerbe von Taiwans Ureinwohnervölkern zu bewahren, beteuerte sie.
 
Laut CIP wurde die Konferenz ab dem 14. November im südosttaiwanischen Landkreis Taitung für die abschließenden vier Tage des Programms fortgesetzt. Vorgesehene Aktivitäten waren unter anderem ein Bankett sowie Exkursionen zum Nationalmuseum für Urgeschichte und zu örtlichen Stammesgemeinden.
 
—Quelle: Taiwan Today, 11/14/2017 (KWS-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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