Taiwan ist entschlossen, den beiderseitig vorteilhaften Austausch mit Indonesien auszuweiten, und arbeitet daran, die Besucherzahlen aus dem Land mit dem Aufbau eines muslimfreundlichen Milieus zu steigern, erklärte Vizepräsident Chen Chien-jen am 17. Oktober.
Indonesien ist ein bedeutendes Objekt in der Neuen Südwärts-Politik der Regierung, die darauf abzielt, Taiwans Beziehungen mit süd- und südostasiatischen Ländern sowie Australien und Neuseeland bei Landwirtschaft, Kultur, Bildung, Handel und Fremdenverkehr zu stärken, erläuterte Chen. Da Indonesien das bevölkerungsreichste mehrheitlich muslimische Land der Welt ist, wird eine Vertiefung der Zusammenarbeit außerdem Bemühungen einheimischer Unternehmen begünstigen, vielversprechende muslimische Märkte in aller Welt zu erschließen, ergänzte er.
So äußerte sich der Vizepräsident bei einer Begegnung mit einer Delegation von Indonesiens Ulema-Rat (ein Gremium muslimischer Geistlicher) im Präsidialamt in Taipeh.
Laut Chen sind die starken zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den beiden Seiten erkennbar an den über 250 000 Gastarbeitern, 30 000 Ehepartnern von Staatsbürgern der Republik China (Taiwan) und 5000 Studierenden aus Indonesien, die in Taiwan leben.
Die Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das muslimfreundliche Umfeld in Taiwan zu verbessern, darunter die Bereitstellung von Gebetsräumen in maßgeblichen Verkehrseinrichtungen, in öffentlichen Räumen und in Hochschulen, ferner Förderung von Halal-Zertifizierung in einheimischen Hotels und Restaurants sowie die Gründung des Taiwan Halal Center. Das vom Außenhandels-Entwicklungsrat Taiwan (Taiwan External Trade Development Council, TAITRA) unter dem Wirtschaftsministerium betriebene Zentrum hilft einheimischen Unternehmen, muslimische Märkte zu erkunden, indem Informationen und Kontaktbörse-Dienstleistungen geboten werden.
Staatliche Anstrengungen für ein besseres muslimfreundliches Umfeld erstrecken sich überdies auf bedeutende religiöse Feste. Im Juni dieses Jahres versammelten sich Tausende von Menschen am Hauptbahnhof von Taipeh, um bei einer Veranstaltung, die gemeinsam von der Stadtverwaltung Taipeh, dem Taiwan Halal Center, dem Wirtschafts- und Handelsbüro Indonesiens in Taipeh, der Großmoschee-Stiftung Taipeh und dem in Taipeh ansässigen Chinesischen Muslimverband (Chinese Muslim Association, CMA) organisiert worden war, den muslimischen Feiertag Eid al-Fitr zu begehen.
Chen wies darauf hin, die Wirksamkeit dieser Bemühungen sei daran erkennbar, dass Taiwan im globalen Muslim-Reiseindex 2016, veröffentlicht von MasterCard-CrescentRating, auf Rang 7 der muslimfreundlichen Reiseziele in nichtmuslimischen Ländern eingestuft worden war. In der Studie, die 130 Länder und Territorien untersuchte, hatte Taiwan sich gegenüber dem Vorjahr um drei Ränge verbessert.
—Quelle: Taiwan Today, 10/18/2017 (KWS-E)
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