Taiwan ist entschlossen, im Rahmen der internationalen Umwelt-Partnerschaft (International Environmental Partnership, IEP) mit den USA zusammenzuarbeiten, und freut sich darauf, die Kooperation bei Erdgaslieferungen und Behandlung von Atommüll auszuweiten, erklärte der Minister der Umweltschutzverwaltung (Environmental Protection Administration, EPA) der Republik China Lee Ying-yuan am 20. September in Washington.
Erdgas spielt eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen der Regierung, die Luftverschmutzung in Taiwan zu vermindern, und die USA nehmen die Gestalt eines bedeutenden potenziellen Lieferanten an, bemerkte Lee. Die USA seien außerdem Taiwans Hauptquelle für nuklearen Brennstoff, und man hege die Hoffnung, dass die beiden Seiten gemeinsam daran arbeiten könnten, damit zusammenhängende Fragen des Umgangs mit Abfällen anzupacken, ergänzte er.
So äußerte sich der Ressortchef bei einer Begegnung mit Scott Pruitt, dem Chefverwalter der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde, nachdem am Vortag die Verlängerung des bilateralen Abkommens über technische Zusammenarbeit bei Umweltschutz zwischen Taiwan und den USA bis zum Juni 2023 unterzeichnet worden war.
Der erstmals im Jahr 1993 geschlossene Vertrag dient als Plattform, um Erfahrungen und Wissen zu teilen, außerdem werden damit größere Projekte gestaltet und umgesetzt, mit denen Gemeinden und Ökosysteme vielfältig, ökonomisch produktiv und nachhaltig gemacht werden sollen.
Laut Lee zahlen sich staatliche Initiativen, welche die Kreislaufwirtschaft fördern sollen, in Taiwan mittlerweile aus. Ein Bereich, in dem große Fortschritte erzielt wurden, ist die Rückgewinnung von Edelmetallen aus gebrauchten Telefonen, berichtete er und fügte hinzu, solch innovativen Ansätze für den Umgang mit Elektronikmüll regten die Wirtschaftsaktivität an, bewahrten Ressourcen und trügen zum Schutz der Umwelt bei.
Pruitt antwortete darauf, es sei für die USA wichtig, sich weiter mit Partnern wie Taiwan zu befassen, um Umweltfragen auf regionaler und globaler Ebene zu bewältigen. Darüber hinaus lobte er den EPA-Minister für Taiwans Führung bei der Verbesserung der Luftqualität, Quecksilberkontrolle und Umgang mit Elektronikabfall.
Die Vorstellung von Taiwans freiwilliger nationale Überprüfung über die Umsetzung der Ziele zu nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen durch Lee am 15. September in New York sei ein weiteres Beispiel für Taiwans Engagement in dieser Hinsicht, merkte Pruitt an.
Umweltminister Lee ist das erste Kabinettsmitglied, das seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald J. Trump im Januar dieses Jahres die USA besucht. Während seines Aufenthaltes im Land hielt Lee im Zentrum für strategische und internationale Studien (Center for Strategic and International Studies, CSIS) eine programmatische Ansprache über Taiwans Führung beim Umweltschutz und kündigte zwei neue IEP-Initiativen über Schutz von Kindergesundheit und Luftqualität an.
IEP ist ein Verbund internationaler Fachleute, die gemeinsam daran arbeiten, die Kapazitäten für die Bewältigung ökologischer Herausforderungen zu stärken. Seit der Unterzeichnung von IEP haben Taiwan und die USA sich laut EPA mit über 30 Ländern und Territorien in einem Spektrum von Forschungs- und Technik-Projekten zusammengeschlossen.
—Quelle: Taiwan Today, 09/22/2017 (SFC-E)
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