07.05.2024

Taiwan Today

Politik

Finanzaufsichtsabkommen mit Vatikan unterzeichnet

17.05.2017
Der Botschafter der Republik China (Taiwan) am Heiligen Stuhl Matthew S. M. Lee (Mitte), Lee Hung-chin (Zweiter von links), Leiter der Anti-Geldwäsche-Division im Ermittlungsamt des Justizministeriums, und AIF-Direktor Tommaso Di Ruzza (Vierter von links) am 15. Mai im Vatikan nach der Unterzeichnung eines Abkommens über Zusammenarbeit gegen Geldwäsche. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Ein Memorandum über die Stärkung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und anderen Verbrechen in dem Zusammenhang wurde am 15. Mai von der Republik China (Taiwan) und dem Heiligen Stuhl in der Vatikanstadt unter Dach und Fach gebracht.
 
Der Vertrag wird den Austausch von Finanzerkenntnis-Informationen zwischen dem Ermittlungsamt im Justizministerium (Ministry of Justice Investigation Bureau, MJIB) der Republik China und der Finanzinformationsbehörde (Autorità di Informazione Finanziaria, AIF) des Heiligen Stuhls erleichtern. Unterschrieben wurde das Abkommen von Lee Hung-chin, dem Leiter der Anti-Geldwäsche-Division von MJIB, und AIF-Direktor Tommaso Di Ruzza. Der Botschafter der Republik China (Taiwan) am Heiligen Stuhl Matthew S. M. Lee war bei der Unterzeichnung zugegen.
 
Im Rahmen der Einigung werden die beiden diplomatischen Verbündeten Finanzerkenntnis-Daten gemäß den Prinzipien und Richtlinien der Egmont-Gruppe — einem losen globalen Verbund nationaler Finanzermittlungsbehörden (Financial Intelligence Units, FIU), der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Zusammenarbeit beim Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu erleichtern — teilen und darüber hinaus die Umsetzung einheimischer Programme zu diesem Zweck stärken. Die Egmont-Gruppe besteht aus 152 FIUs rund um den Erdball, einschließlich derer von der Republik China und dem Heiligen Stuhl.
 
Nach Auskunft des Außenministeriums in Taipeh hebt das neue Abkommen die robusten Beziehungen zwischen den beiden Verbündeten sowie die laufenden Bemühungen beider Seiten hervor, bedeutungsvollen Austausch und Kooperation weiter zu vertiefen.
 
Es war das erste Mal, dass der Heilige Stuhl ein Abkommen dieser Art mit einem Land in der asiatisch-pazifischen Region unterzeichnete. Umgekehrt ist der Vatikan das 42. Land, das einen Vertrag gegen Geldwäsche mit Taiwan schloss, wie es zuvor bereits Kanada, Südkorea, die USA und andere getan hatten.
 
Die Republik China und der Heilige Stuhl unterhalten seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 1942 enge Verbindungen und Zusammenarbeit. Im September vergangenen Jahres besuchte Vizepräsident Chen Chien-jen den Vatikan und wohnte der Heiligsprechung von Mutter Teresa bei. Im Rahmen des Besuches übermittelte Chen im Namen von Staatspräsidentin Tsai Ing-wen sowie der Menschen von Taiwan seine herzlichsten Grüße an Papst Franziskus.
 
—Quelle: Taiwan Today, 05/16/2017 (CPY-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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