Das Außenministerium der Republik China (Taiwan) protestierte am 12. Januar gegen Nigerias Ankündigung vom Vortag, es werde Taiwan nicht länger als Land anerkennen und die diplomatischen Beziehungen einstellen. Das Außenministerium verdammte die Äußerungen und nannte die Schritte ein politisch motiviertes Komplott, das die Absicht verfolge, die internationale Gemeinschaft zu verwirren.
Nigerias Außenminister teilte in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem festlandchinesischen Amtskollegen in der Hauptstadt Abuja des westafrikanischen Landes mit, man werde die Beziehungen mit Taiwan im Einklang mit dem „Ein China“-Prinzip abbrechen. Die nigerianische Regierung forderte überdies Taiwan dazu auf, seine Handelsvertretung von Abuja in die größte Stadt des Landes Lagos zu verlegen.
Das Außenministerium in Taipeh stellte dazu fest, dass die beiden Länder nie formale diplomatische Beziehungen unterhalten hätten, und beschuldigte Nigeria, die internationale Gemeinschaft irreführen zu wollen. „Das Ministerium protestiert energisch gegen die Kooperation der nigerianischen Regierung mit Festlandchina, ein politisch motiviertes, unvernünftiges, unhöfliches und skrupelloses Komplott auszuführen, und verdammt das Vorgehen“, verlautete das Außenministerium.
Taiwan und Nigeria hatten im November 1990 ein Memorandum über die Einrichtung von Handelsvertretungen im jeweils anderen Land unterzeichnet. 1991 wurde die Handelsmission der Republik China (Taiwan) in der damaligen nigerianischen Hauptstadt Lagos eröffnet, im Jahr darauf eröffnete Nigeria seine Handelsmission in Taipeh.
Nach einer Übereinkunft mit der nigerianischen Regierung im August 2001 wurde die Handelsmission der Republik China (Taiwan) in die neue Landeshauptstadt Abuja verlegt. Seitdem übt Festlandchina Druck auf Nigeria aus, damit die Handelsmission zurück nach Lagos verlegt wird.
Das Außenministerium rief Nigeria — dessen Handelsmission in Taipeh nach wie vor in Betrieb ist — dazu auf, in dieser Frage im Einklang mit dem Abkommen von 1990 und den Prinzipien der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Nutzens Verhandlungsspielraum zu lassen. Man werde in Kürze eine Delegation nach Nigeria schicken, um sich dieser Frage anzunehmen, fügte die Behörde hinzu.
—Quelle: Taiwan Today, 01/13/2017 (OC-E)
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