30.04.2024

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Politik

Tsai beginnt Mittelamerikareise in Honduras

11.01.2017
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen (links) und der honduranische Vizepräsident Ricardo Antonio Alvarez Arias begrüßten am 8. Januar in der Luftwaffenbasis Soto Cano in dem mittelamerikanischen Land die versammelten Journalisten. (CNA)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen begann am 8. Januar ihr neuntägiges Reiseprogramm bei vier diplomatischen Verbündeten der Republik China (Taiwan) in Honduras und wurde dort auf der Luftwaffenbasis Soto Cano herzlich vom honduranischen Vizepräsidenten Ricardo Antonio Alvarez Arias begrüßt.
 
Das Ziel von Tsais Besuchen in Honduras, Nicaragua, Guatemala und El Salvador (in dieser Reihenfolge) besteht darin, die diplomatischen Beziehungen zu festigen und gleichzeitig die bilaterale Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Handel zu stärken, teilte das Präsidialamt in Taipeh mit.
 
Es sei eine große Ehre, vom honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernandez Alvarado zu einem Besuch eingladen worden zu sein, erklärte Tsai und fügte hinzu, die beiden Länder erfreuten sich seit der Aufnahme offizieller Beziehungen vor 75 Jahren enger und freundschaftlicher Bindungen in einem breiten Spektrum von Bereichen.
 
Tsai soll der Reiseplanung zufolge Gespräche mit Hernandez führen, wobei Wege erörtert werden, das bilaterale Verhältnis voranzubringen, außerdem will man Gedanken zu Fragen von beiderseitigem Interesse austauschen. Anschließend wird Tsai Kooperationsprogramme in Augenschein nehmen wie die Initiative „One Town, One Product“, mit der geschäftliche Aktivität an der Basis angekurbelt werden soll.
 
Bei einem Empfang, zu dem frühere Teilnehmer des Taiwan-Stipendienprogramms erschienen, lobte das Staatsoberhaupt die Initiative und meinte, es seien über 300 Studierende aus Honduras nach Taiwan gereist und hätten dort mehr über die einzigartige Kultur und Lebensart des Landes erfahren. Es sei zu hoffen, dass diese Leute ihren Teil dazu beitragen würden, in Zukunft die freundschaftlichen Bande zwischen den beiden Ländern weiter zu stärken, fügte sie hinzu.
 
Hernandez und seine Tochter Ivonne haben früher selbst Taiwan besucht. Im Oktober vergangenen Jahres joggte Hernandez durch den Daan-Waldpark in Taipeh und fuhr mit Taipehs Schnellbahn. Tsai war außerordentlich beeindruckt von der Tatsache, dass ein Staatsoberhaupt aus erster Hand die Lebensweise der Einheimischen erleben wollte, verlautete das Präsidialamt.
 
Vor der Landung in Honduras hatte Tsai am 7. Januar einen Zwischenstopp in Houston (Texas, USA) eingelegt und war dort mit hochrangigen Mitarbeitern des Amerikanischen Instituts in Taiwan (AIT) und mehreren US-amerikanischen Politikern zusammengetroffen. Sie wurde vom AIT-Vorsitzenden James F. Moriarty begrüßt und nahm später an einem Abendbankett mit Auslandstaiwanern teil, bei dem auch Moriarty sowie die Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses Blake Farenthold, Al Green und Sheila Jackson Lee zugegen waren.
 
Laut Tsai sind die USA der bedeutendste Verbündete und Freund von Taiwan, und sie haben in den Herzen der Taiwaner einen ganz besonderen Platz inne. Seit ihrem Amtsantritt im Mai 2016 hätten sich die Beziehungen zwischen Taiwan und den USA in den Bereichen Kulturaustausch, Investitionen, Zusammenarbeit bei Sicherheit, Fremdenverkehr und Handel verbessert, und sie fügte hinzu, Taiwan sei der neuntgrößte Handelspartner der USA und sorge direkt oder indirekt für über 320 000 amerikanische Arbeitsplätze.
 
Beispiele für dieses solide Verhältnis sind die Rekordzahl von 1,1 Millionen Besuchern zwischen beiden Seiten oder der im Mai 2016 vom US-Kongress verabschiedete National Defense Authorization Act für das Fiskaljahr 2017, in dem zu hochrangigem militärischen Austausch in beide Richtungen aufgerufen wird, um Frieden und Stabilität in der Region zu fördern.
 
Die Präsidentin sagte, keine dieser Errungenschaften wäre möglich gewesen ohne die Unterstützung durch die exekutiven und legislativen Zweige der USA, und Taipeh werde weiter mit Washington daran arbeiten, beiderseitige Vorteile zu vergrößern und die von beiden Seiten geteilten Werte aufrechtzuerhalten.
 
Während Tsais Aufenthalt in Houston begegnete sie überdies dem US-amerikanischen Senator Ted Cruz und dem Gouverneur des US-Bundesstaates Texas Greg Abbot. Taiwanische Unternehmen haben über 10 Milliarden US$ in Texas investiert, bemerkte sie, und dieser US-Staat liege bei Biotechnologie, Verteidigungsindustrie, Energie und intelligenten Maschinen vorn. Diese Bereiche überschneiden sich mit den fünf maßgeblichen innovativen Gewerben, welche die Regierung in Taiwan unterstützt, und es wird in Zukunft mehr Gelegenheiten für beide Seiten geben, noch enger zusammenzuarbeiten, teilte Tsai in einer Stellungnahme mit, die auf der offiziellen Website der Staatsregierung veröffentlicht wurde.
 
Dies ist Tsais zweite Auslandsreise seit ihrem Amtsantritt am 20. Mai 2016. Weitere Programmpunkte auf ihrer Reise sind die Teilnahme an der Vereidigungszeremonie von Nicaraguas Präsidenten Daniel Ortega auf dessen Einladung hin; in Guatemala ein Besuch in Antigua — einer Welterbestätte der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO); und in El Salvador eine Informationsreise zu Kaffeeplantagen.
 
Im Juni vergangenen Jahres hatte Tsai der Einweihungszeremonie für das Erweiterungsprojekt des Panamakanals beigewohnt und war anschließend nach Paraguay weitergereist. Nach einem Zwischenstopp in San Francisco wird Präsidentin Tsai am 15. Januar in Taiwan zurückerwartet.
 
—Quelle: Taiwan Today, 01/10/2017 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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