03.05.2024

Taiwan Today

Politik

Tsai erörtert Fortschritte und Richtungen für Ureinwohner-Übergangsgerechtigkeit

29.12.2016
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen (vordere Reihe, Sechste von links) und andere Teilnehmer am 27. Dezember im Präsidialamt in Taipeh bei einer Vorbereitungskonferenz für die Einrichtung einer Kommission für historische Gerechtigkeit und Übergangsgerechtigkeit der Ureinwohner. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte am 27. Dezember, die Regierung sei entschlossen, historische Gerechtigkeit und Übergangsgerechtigkeit für Taiwans Ureinwohner zu fördern, und sie versprach, Autonomie und Landrechte voranzubringen und die Kulturen, Sprachen und die Geschichte der Ureinwohner zu bewahren.
 
So äußerte sich das Staatsoberhaupt in Taipeh bei einer Vorbereitungskonferenz für die Einrichtung der Kommission für historische Gerechtigkeit und Übergangsgerechtigkeit der Ureinwohner unter dem Präsidialamt. Tsai bemerkte, die Regierung habe für den Aufbau der Kommission beträchtliche Vorarbeit geleistet, und das Gremium soll sich dafür einsetzen, historische Wahrheiten offenzulegen, Unrecht der Vergangenheit wiedergutzumachen, Konsens über die Richtung politischer Konzepte zu schaffen, Versöhnung zu fördern sowie Gerechtigkeit und Vielfalt fester in der Gesellschaft zu verankern.
 
Die von Tsai persönlich geleitete Kommission wird im kommenden Jahr erstmals zusammentreten. Ihre Mitglieder wurden mit demokratischen Verfahren ausgewählt und werden die überwiegende Mehrheit der 16 offiziell anerkannten Ureinwohnergruppen Taiwans repräsentieren.
 
Nach Tsais Ausführungen verfolgt die Regierung einen dreigleisigen Ansatz, um Versöhnung zu erzielen — wirksame Umsetzung des Grundgesetzes für die Ureinwohnervölker, Streben nach historischer Gerechtigkeit für Taiwans Ureinwohnervölker, und Aufbau eines Forums für letztendliche Ureinwohnerautonomie.
 
Die offizielle Entschuldigung, die Tsai am 1. August im Namen der Regierung der Republik China (Taiwan) den taiwanischen Ureinwohnervölkern gegenüber für vergangenes Leiden und ungerechte Behandlung ausgesprochen hatte, stellte nach ihren Worten einen entscheidenden ersten Schritt in dem Ablauf dar. „Die Regierung muss mehr tun und besser handeln, um die Fehler der Vergangenheit auszuräumen und gleichzeitig nach Wahrheit und Versöhnung zu streben“, mahnte sie.
 
Die Präsidentin stellte fest, dass der Rat für Ureinwohnerangelegenheiten (Council of Indigenous Peoples, CIP), eine Behörde in Ministeriumsrang, die Entschuldigung in 16 Ureinwohnersprachen sowie Englisch und Japanisch übersetzt habe, was die Bedeutung vorführt, welche die Regierung der Bewahrung von Ureinwohnersprachen beimisst.
 
Weitere Maßnahmen, welche die Regierung in den vergangenen Monaten ausgeführt hat, waren regelmäßige Kabinettssitzungen zur Förderung der Umsetzung des Grundgesetzes für die Ureinwohnervölker, Überprüfung von entsprechenden Gesetzen und Bestimmungen, um festzustellen, ob sie mit den Interessen und Rechten der Ureinwohnervölker im Einklang stehen, und beschleunigte Bearbeitung von Gesetzen über Ureinwohner-Autonomie, Land- und Seeverwaltung sowie Sprachentwicklung.
 
Laut CIP haben die austronesischen Ureinwohnervölker seit Jahrtausenden in Taiwan gelebt, und archäologische Belege bestätigen, dass ihre Präsenz auf der Insel 12 000 bis 15 000 Jahre zurückreicht. Aus den jüngsten CIP-Statistiken geht hervor, dass die Bevölkerungszahl aller Ureinwohnergruppen in Taiwan zusammen etwa 530 000 beträgt, 2,3 Prozent von Taiwans Gesamtbevölkerung.
 
—Quelle: Taiwan Today, 12/28/2016 (KWS-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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