28.04.2024

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Taiwan will Gespräche über WTO-Abkommen zu Umweltgütern fortsetzen

07.12.2016
Wirtschaftsminister Lee Chih-kung freut sich darauf, im kommenden Jahr die Gespräche über das WTO-Abkommen zu Umweltgütern fortzusetzen, nachdem die jüngste Verhandlungsrunde am 4. Dezember in Genf zu Ende ging. (CNA)

Hochrangige Vertreter von 18 Teilnehmern, die 46 Mitglieder der Welthandelsorganisation (World Trade Organization, WTO) repräsentierten, konnten sich am 4. Dezember in Genf nicht über ein von der WTO angeregtes Abkommen zu Umweltgütern (Environmental Goods Agreement, EGA) einigen, wobei Taiwans Repräsentant, Wirtschaftsminister Lee Chih-kung, die Entschlossenheit des Landes betonte, die Gespräche im kommenden Jahr fortzusetzen.

Die im Juli 2014 aufgenommenen Verhandlungen zielen darauf ab, Zölle für Produkte zu eliminieren, die als zentral für Umweltschutz und Linderung des Klimawandels angesehen werden. Die 18 Teilnehmer, zu denen Volkswirtschaften wie Taiwan, Australien, die EU, Japan, Kanada, die USA und Festlandchina gehören, machen den Löwenanteil des globalen Handels mit solchen Gütern aus.

Lee bekräftigte während der zweitägigen Gespräche, dass die Regierung der Republik China (Taiwan) ein standhafter Befürworter von freiem Handel und Umweltschutz ist. Er brachte seine Enttäuschung zum Ausdruck, dass die 18. Verhandlungsrunde nicht zum Abschluss des Abkommens führte, doch er unterstrich, Taiwan werde multilaterale Handelsabkommen weiterhin aktiv unterstützen und freue sich darauf, die Diskussionen in der nahen Zukunft zu vertiefen.

Bei den Gesprächen führten die EU-Kommissarin für Handel Cecilia Malmström und der US-Handelsbeauftragte Michael Froman gemeinsam den Vorsitz. Es gelang den Teilnehmenden wegen Bedenken mancher Beteiligter über Auswirkungen auf den Inlandsmarkt und die ökologische Glaubwürdigkeit bestimmter vorgeschlagener Produkte nicht, eine Einigung zu erzielen, teilte das Außenhandelsamt (Bureau of Foreign Trade, BOFT) im Wirtschaftsministerium mit.

Taiwan bemüht sich darum, Fahrräder, LED-Beleuchtung und recyceltes Papier in das EGA aufzunehmen. Das Land ist ein maßgeblicher globaler Erzeuger dieser Produkte, und das Wirtschaftsministerium bezifferte den gemeinsamen Herstellungsausstoß dieser Sektoren für das Jahr 2014 auf 496 Milliarden NT$ (14,45 Milliarden Euro).

Taiwan war im Jahr 2002 unter der Bezeichnung „Separates Zollgebiet von Taiwan, Penghu, Kinmen und Matsu“ WTO-Mitglied geworden. Im Jahr 2015 stand Taiwan laut WTO-Statistiken auf der Liste der größten Exporteure von Handelsware der Welt mit 285 Milliarden US$ auf Rang 17, drei Plätze höher als im Vorjahr.

Im Juli 2015 meldete sich Taiwan für die Erweiterung des WTO-Abkommens zu Informationstechnologie an. Dieser „ITA II“ genannte Vertrag gewährt 201 zusätzlichen Artikeln, die im ursprünglichen Abkommen — das 1997 in Kraft trat — nicht enthalten waren, zollfreien Status. Laut Wirtschaftsministerium hat das Land bei 136 dieser Waren einen Marktvorteil, darunter bei Halbleitern, GPS-Geräten und Druckerei-Komponenten.

—Quelle: Taiwan Today, 12/06/2016 (KWS-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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