„Mein Wirtschaftsplan für 2017 konzentriert sich darauf, Gewerbe zu modernisieren und Stagnation zu überwinden“, schrieb Tsai. „Wir bereiten die Voraussetzungen für ein aufgeschlosseneres Wirtschaftsmodell auf der Grundlage von Innovation, Schaffung von Arbeitsplätzen und dem Gedanken, dass Wachstum Allen zugute kommen sollte, nicht nur den Wenigen.“
Nach den Ausführungen des Staatsoberhauptes kann Taiwan in der zukünftigen globalen Wirtschaft besser konkurrieren, indem man von Stärken profitiert wie reife gewerbliche Ansammlungen, Fertigkeiten bei Forschung und Entwicklung, flexible kleine und mittelständische Unternehmen, sowie durch Zuführen von Ressourcen für den Aufbau von Biotechnologie, des Internet of Things (IoT), umweltfreundliche Energie, Landesverteidigung und intelligente Maschinen.
Diese fünf aufstrebenden, rasant wachsenden Sektoren sowie die Förderung der Kreislaufwirtschaft und eines neuen Paradigmas für landwirtschaftliche Entwicklung bilden das Rückgrat der Regierungsinitiative 5+2 Gewerbe.
Gleichzeitig meinte Tsai, Bemühungen würden darauf gerichtet, Taiwans geschäftliches Umfeld zu verbessern. Dazu gehört, mehr innovationsorientierte ausländische Direktinvestitionen anzulocken, den einheimischen Kapitalmarkt zu verfeinern und zu überdenken, wie man am besten menschliche Ressourcen einsetzt, um Unternehmer und Firmenneugründungen (Startups) im Technologiebereich zu unterstützen.
In der globalen Arena bildet laut Tsai die Neue Südwärts-Politik die Speerspitze bei den Bemühungen der Regierung, Taiwans Beziehungen im Agrarbereich, bei Wirtschaft, Kultur, Bildung, Fremdenverkehr und Handel mit den Mitgliedern im Verband südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), südasiatischen Ländern, Australien und Neuseeland zu vertiefen. Eine der obersten Prioritäten der Regierung ist, den zwischenmenschlichen Austausch und gegenseitige Besuche von talentiertem Nachwuchs zwischen Taiwan und Südostasien zu stärken.
Gleichzeitig versicherte das Staatsoberhaupt, Taiwan sei bereit, sich multilateralen Handelsabkommen anzuschließen, und verwies auf Vorbereitungen wie Verminderung bürokratischer Hürden, Straffung von Investitionsbestimmungen und Stärkung von Rechten an geistigem Eigentum. „Wir arbeiten zudem darauf hin, bilaterale Abkommen mit wichtigen Handelspartnern zu unterzeichnen.“
Allerdings kann keines dieser Ziele ohne regionale Stabilität erreicht werden, unterstrich Tsai. „Wir werden uns um Dialog mit allen interessierten Parteien bemühen, einschließlich China, um einen Rahmen für Frieden und Wohlstand in der asiatisch-pazifischen Region aufzubauen. Meine Politik für das Verhältnis über die Taiwanstraße besteht darin, konsistente, berechenbare und nachhaltige Beziehungen innerhalb des vorhandenen konstitutionellen Rahmens aufzubauen.“
Zu weiteren Prioritäten für Präsidentin Tsai zählt, Taiwans System für staatliche Renten zu reformieren, für mehr erschwingliche Sozialwohnungen zu sorgen und den Plan für Langzeitpflege 2.0 — der darauf abzielt, Zugang zu Gesundheitsfürsorge für die Senioren und Behinderten des Landes und ihre Qualität zu steigern — durch Tausende von Gemeindezentren vollständig umzusetzen.
Tsai, die auch das Amt der Parteivorsitzenden der Demokratischen Progressiven Partei (DPP) innehat, wurde im Mai dieses Jahres als erstes weibliches Staatsoberhaupt der Republik China (Taiwan) in ihr Amt eingeführt. Bei der Parlamentswahl im Januar errang ihre Partei überdies erstmals in der Geschichte des Landes eine Mehrheit der Sitze im Legislativ-Yuan.
—Quelle: Taiwan Today, 11/28/2016 (SFC-E)
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