03.05.2024

Taiwan Today

Politik

Gespräche über Meeres-Kooperation mit Japan anberaumt

12.10.2016
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen legte am 6. Oktober bei einem Interview mit der japanischen Tageszeitung Yomiuri Shimbun im Präsidialamt in Taipeh die Standpunkte der Regierung zu einem breiten Spektrum internationaler Angelegenheiten dar. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte am 6. Oktober, Taiwan und Japan würden in Kürze einen Dialog über Zusammenarbeit bei Meeresangelegenheiten aufnehmen, und sie hofft, dass Okinotori einer der Punkte sein wird, die bei dem Dialog angesprochen werden. „Als Präsidentin der Republik China (Taiwan) ist es mir ein großes Anliegen, die Fischereirechte des Landes zu schützen und dafür zu sorgen, dass unsere Fischer sich in relevanten Gewässern frei betätigen können“, unterstrich Tsai in einem Interview mit der japanischen Tageszeitung Yomiuri Shimbun im Präsidialamt in Taipeh. „Wir freuen uns auf erweiterten Austausch mit Japan bei Entwicklung und Schutz von Fischereiressourcen, Rettung in Notsituationen, wissenschaftlicher Forschung und anderen Fragen durch diesen Mechanismus.“ Nach Ansicht des Staatsoberhauptes gibt es dank Taiwans vollständiger Versorgungsketten bei Hightech und Herstellung sowie Japans modernsten Kapazitäten bei technologischer Forschung und Entwicklung und dem Können bei Markenaufbau viel Spielraum für gewerbliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten. Die Volkswirtschaften vieler Länder in Südasien und Südostasien sind gegenüber der taiwanischen Ökonomie komplementär, fuhr Tsai fort und ergänzte, die von Japan, europäischen Ländern und den USA seien ebenfalls komplementär. „Wir möchten mit ihnen dabei zusammenarbeiten, im Rahmen der Neuen Südwärts-Politik Gelegenheiten in der Region zu erkunden.“ Präsidentin Tsai, die außerdem der japanischen Regierung für ihre Unterstützung von Taiwans bedeutungsvoller Beteiligung in internationalen Organisationen wie der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO) dankte, ging bei mehreren Angelegenheiten, unter anderem den Beziehungen über die Taiwanstraße, den Beziehungen zwischen Taiwan und den USA sowie Entwicklungen im Ostchinesischen Meer und Südchinesischen Meer, weiter ins Detail. Im Hinblick auf die Beziehungen über die Taiwanstraße sagte Tsai, die Entschlossenheit der Regierung, den Status Quo beizubehalten, und ihr guter Wille blieben unverändert, doch würden die Regierung und das Volk von Taiwan nicht gegenüber festlandchinesischem Druck nachgeben und wollten auch nicht zu vergangenen Praktiken der Konfrontation zurückkehren. „Ich hoffe, dass die beiden Seiten zusammenarbeiten können, um die Probleme, denen wir gegenüberstehen, auf friedliche und gegenseitig kooperative Weise zu lösen. Wie ich in meiner Antrittsrede am 20. Mai betont habe, wird die Regierung den Status Quo von Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße basierend auf der vorhandenen politischen Grundlage und historischer Tatsachen beibehalten.“ Nach Tsais Ausführungen mag es einige Missverständnisse gegeben haben, und das sei der Grund dafür, warum die beiden Seiten sich zusammensetzen und miteinander sprechen müssten. „Wir werden geduldig sein, aber wir hoffen auch, dass Festlandchina mehr Weisheit an den Tag legt“, mahnte sie und fügte hinzu, Beijing müsse den Ballast der Geschichte beiseitestellen und Unstimmigkeiten mit Taipeh durch konstruktive Kommunikation ohne Vorbedingungen und gesunden Austausch, besonders unter jungen Leuten, bereinigen. Was die Beziehungen zwischen Taiwan und den Vereinigten Staaten anbelangt, meinte Tsai, sie erwarte, dass Washington ungeachtet des Ausgangs der anstehenden Präsidentschaftswahl in den USA Taiwan weiter dabei beisteht, im Einklang mit dem Taiwan-Gesetz (Taiwan Relations Act, TRA) und den Sechs Zusicherungen seine Verteidigungskapazitäten zu stärken. Zu Entwicklungen im Ostchinesischen Meer und im Südchinesischen Meer kommentierte die Staatschefin, Taiwan bleibe bei seinem Standpunkt, dass Streitigkeiten in der Region friedlich durch multilaterale Verhandlungen und die Anerkennung von Taiwan als Interessenvertreter durch die beteiligten Länder beigelegt werden müssten. „Taiwan muss an den Verhandlungen beteiligt sein, und man muss Taiwan gestatten, auf gleichberechtigter Basis dabei zu sein.“ Präsidentin Tsai drängte zudem darauf, dass beteiligte Länder so bald wie möglich multilateralen Dialog führen müssten, besonders bei Fragen im Zusammenhang mit dem Südchinesischen Meer. „Indem Streitigkeiten beiseitegestellt und gemeinsam Ressourcen entwickelt werden, ist Taiwan bereit, bedeutungsvollen und konstruktiven Dialog über nichttraditionelle Sicherheitsfragen wie Umweltschutz, wissenschaftliche Forschung, Verbrechensbekämpfung, humanitären Beistand und Rettung bei Katastrophen zu führen.“ —Quelle: Taiwan Today, 10/07/2016 (SFC-E) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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