05.05.2024

Taiwan Today

Politik

Swasiland empfiehlt bedeutungsvolle ICAO-Beteiligung für Taiwan

03.10.2016
Kung Chung-chen (Vierter von rechts), Leiter des Wirtschafts- und Kulturbüros Taipeh in Kanada, mit CAA-Mitarbeitern bei einer Konferenz mit Lindiwi Dlamini (Vierter von links), Swasilands Minister für öffentliche Arbeiten und Verkehr, am 28. September in Montreal. (CNA)
Swasilands Minister für öffentliche Arbeiten und Verkehr Lindiwi Dlamini rief am 28. September in Montreal zu Taiwans bedeutungsvoller Beteiligung an der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO) auf, nachdem sich zuvor Offizielle von den Marshallinseln und den Salomonen im gleichen Sinne geäußert hatten.

Taiwan auszuschließen widerspreche der ICAO-Kampagne „Kein Land wird zurückgelassen“, welche die Bemühungen der ICAO hervorhebe, Mitgliedern dabei zu helfen, Luftfahrt-Standards und empfohlene Praktiken umzusetzen, mahnte Dlamini. „Das Motto spricht für sich, und wenn ein Land ausgeschlossen wird, hat das Auswirkungen auf die ganze Welt.“

So äußerte sich Dlamini bei einer Begegnung mit Kung Chung-chen, dem Leiter des Wirtschafts- und Kulturbüros Taipeh in Kanada, und einer Delegation von Mitarbeitern der taiwanischen Zivilluftfahrtverwaltung (Civil Aeronautics Administration, CAA), am Rande der 39. ICAO-Versammlung in der kanadischen Stadt.

Swasiland werde jede Gelegenheit nutzen, die Ungerechtigkeit von Taiwans Nichtbeteiligung an der ICAO hervorzuheben, gelobte Dlamini und fügte hinzu, Taiwan verdiene Lob für seine Beiträge zur globalen Flugsicherheit und Einhaltung von ICAO-Standards seit langer Zeit, trotz der Schwierigkeiten bei direktem und rechtzeitigem Zugang zu entsprechenden Informationen.

Die öffentliche Unterstützung durch Swasiland und die Marshallinseln, die beide mit der Republik China (Taiwan) diplomatisch verbündet sind, für Taiwans bedeutungsvolle Beteiligung an der ICAO wurde durch eine Medienkampagne gestützt, welche Angehörige von Taiwans diplomatischem Corps durchführten. Neben einer klaren Darstellung von Taiwans Anliegen haben die Offiziellen den Einfluss des politischen Drucks seitens Festlandchinas in der Angelegenheit hervorgehoben.

In einem Brief, der am 28. September von der US-amerikanischen Tageszeitung The Washington Times veröffentlicht wurde, erklärte Stanley Kao, Leiter des Wirtschafts- und Kultur-Vertretungsbüros Taipeh in den USA (Taipei Economic and Cultural Representative Office, TECRO), Taiwan freue sich über die Rückendeckung durch die US-Regierung und den Kongress sowie durch gleichgesinnte Verbündete und Partner. Er fügte hinzu, der Beschluss, Taiwan aus der ICAO auszuschließen, sei „ein Rückschritt von der Versammlung des Jahres 2013 ... und extrem unfair und unklug“.

Ähnliche Empfindungen wurden von Kung in einem Brief formuliert, der am gleichen Tag von der kanadischen Wochenzeitung The Hill Times abgedruckt wurde. ICAO sollte Taiwan nicht übergehen, und optimale Standards für Flugsicherheit könnten nur dann erzielt werden, wenn das Land auf dem Laufenden gehalten würde. Kung ergänzte, ICAOs Ziel eines nahtlosen Himmels wäre mit einer Beteiligung Taiwans leichter zu erreichen.

Hsieh Jhy-wey, Leiter des Wirtschafts- und Kulturbüros Taipeh in der Bundesrepublik Deutschland, erklärte am 27. September in einem Fernseh-Interview mit der Deutschen Welle, ICAO sei zu dem Zweck gegründet worden, den Menschen in der Welt zu dienen, nicht einzelnen Ländern. Taiwans Fehlen bei ICAO-Versammlungen deute darauf hin, dass globale Flugsicherheit nicht garantiert werden könne, bemerkte er.

Taiwan ist ein unverzichtbarer Teil der globalen Luftfahrt. Taiwan trägt die Verantwortung dafür, die große Zahl von Flugzeugen abzufertigen, welche die Fluginformationsregion Taipeh passieren. Die Fluginformationsregion Taipeh hat eine Fläche von 180 000 Quadrat-Seemeilen und grenzt an vier weitere Fluginformationsregionen: Fukuoka, Manila, Hongkong und Shanghai. Im vergangenen Jahr bediente die Fluginformationsregion Taipeh annähernd 1,53 Millionen von ihr kontrollierte Flüge mit 58 Millionen Passagieren an Bord.

Taiwan nahm im Setpember 2013 als Sondergast des damaligen ICAO-Ratspräsidenten Roberto Kobeh Gonzalez an der 38. Versammlung teil. Es war das erste Mal in 42 Jahren gewesen, dass das Land zur Teilnahme an einer offiziellen Konferenz der Sonderbehörde der Vereinten Nationen (United Nations, UN), welche dafür zuständig ist, internationale Flugsicherheitsstandards festzulegen und Flugsicherheit zu fördern, eingeladen wurde.

—Quelle: Taiwan Today, 09/30/2016 (SCK-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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