02.05.2024

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CAA-Chef fordert „nahtlosen Himmel“

23.09.2016
Der Generaldirektor der Zivilluftfahrt-Verwaltung (CAA) Lin Kuo-shian setzt sich für eine bedeutungsvolle Beteiligung von Taiwan an der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) ein. (MOFA)
Der Generaldirektor der Zivilluftfahrt-Verwaltung (Civil Aeronautics Administration, CAA) Lin Kuo-shian appellierte an die internationale Gemeinschaft, Taiwans Streben nach bedeutungsvoller Beteiligung in der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO) zu unterstützen, und stellte fest, dies würde das globale Umfeld für Flugreisen stärken.

„Die CAA ist willens und bereit, wesentliche Beiträge zur Entwicklung internationaler Zivilluftfahrtsysteme zu leisten, und bedeutungsvolle Beteiligung an der ICAO würde uns dazu in die Lage versetzen“, begründete er. „Das Ziel von ICAO für einen nahtlosen Himmel würde erreicht werden.“

Obwohl Taiwan kein Mitglied der Sonderbehörde der Vereinten Nationen (United Nations, UN) ist, trägt das Land die alleinige Verantwortung für die Verwaltung der Fluginformationsregion Taipeh. Diese Fluginformationsregion zählt zu den belebtesten Luftverkehrs-Drehscheiben in Asien, und im vergangenen Jahr bediente sie über 1,5 Millionen Flüge mit gut 58 Millionen Passagieren an Bord.

Lin erklärte, die CAA habe dank des hohen Niveaus von technologischer Expertise eine Menge zu bieten, was mit ICAO-Mitgliedern geteilt werden könne. „Im Jahr 2011 wurde die Fluginformationsregion Taipeh die erste Fluginformationsregion in Asien, die das System CNS/ATM [communications, navigation, surveillance and air traffic management, zu Deutsch: Kommunikation, Navigation, Überwachung und Luftverkehrverwaltung] umsetzte“, führte er aus. „Und wir bewegen uns mittlerweile auf die Übernahme global einheitlicher Luftfahrtsystem-Blockaufwertungsmodule hin, eine weitere ICAO-Initiative, die eine noch engere Zusammenarbeit zwischen benachbarten Regionen erleichtern soll.“

Umgekehrt hob der CAA-Generaldirektor die Herausforderungen hervor, mit denen Taiwan wegen der Nichtbeteiligung in der Behörde konfrontiert sei. So erhalte Taiwan etwa keine offiziellen Benachrichtigungen über neue ICAO-Bestimmungen.

„Ein Beispiel war die Einführung verbesserter Sicherheitsmaßnahmen zu LAGs [Flüssigkeiten, Aerosole und Gele] im Handgepäck ab März 2007“, legte er dar. „Diese vertrauliche Politik war im Oktober 2006 von der ICAO und ihren Mitgliedern formuliert worden, doch wir erfuhren erst Ende Dezember 2006 davon. Wegen des Fehlens rechtzeitiger und detaillierter Informationen gab es eine gewisse Unklarheit über die Definition von LAGs, was zu Beschwerden von Fluggästen führte.“

Lin drängte die internationale Gemeinschaft, sich hinter Taiwans Streben zu stellen, bei der diesjährigen ICAO-Versammlung vom 27. September bis 7. Oktober in der Zentrale der Organisation im kanadischen Montreal teilzunehmen. Er verwies in dem Zusammenhang auf die erfolgreiche Beteiligung an der vorangegangenen Versammlung (die alle drei Jahre abgehalten wird) im September 2013 als Gast des ICAO-Ratspräsidenten.

„Dies ermöglichte es uns, die Beratungen über verschiedene Bestimmungen eng zu verfolgen, unsere Interessen im globalen Luftfahrtsektor zu schützen sowie unsere Erfahrungen und Expertise mit Repräsentanten aus anderen Ländern zu teilen“, unterstrich er. „Taiwan könnte wesentliche Beiträge zur globalen Zivilluftfahrt leisten, wenn eine bedeutungsvolle Beteiligung an der ICAO gestattet würde.“

—Quelle: Taiwan Today, 09/23/2016 (E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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