Die maßgeblichen politischen Ziele des Büros bestehen darin, Taiwans Beteiligung an Wirtschaftsintegration durch bilaterale und multilaterale Verhandlungen zu fördern, Stärken des öffentlichen und des privaten Sektors beim Vorantreiben globalen Handels und wirtschaftlicher Kooperation zu koordinieren, entsprechende Gesetze und Bestimmungen zu reformieren, und die wirtschaftlichen Grundlagen durch internationale Verhandlungen und Partnerschaften zu verbessern, zählte der Exekutiv-Yuan auf.
Bei einer Konferenz zu Auslandshandelsstrategien am 19. September erklärte Staatspräsidentin Tsai Ing-wen, das Büro repräsentiere ein zentrales Element der Politik ihrer Regierung, Taiwans Wirtschaft neues Leben einzuhauchen. „Auf neue Trends im globalen Handel eingehen, das Verhandlungsteam der Regierung neu organisieren und menschliche Ressourcen besser nutzen sind die obersten Prioritäten des Büros.“
Geleitet wird das neue Büro vom Minister ohne Geschäftsbereich Deng Chen-chung, der auch als Chefunterhändler fungieren wird. Seine Stellvertreter sind Vize-Außenminister Javier Ching-shan Hou, Vize-Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua und ein weiterer hochrangiger Beamter, der von Premierminister Lin Chuan ernannt werden wird. Das Personal in dem Büro rekrutiert sich überwiegend aus dem Wirtschaftsministerium, das dafür zuständig ist, die Zusammenarbeit von Behörden untereinander zu erleichtern.
Nach Auskunft des Exekutiv-Yuan werden die ersten Aufgaben des Büros darin bestehen, Taiwan bei Gesprächen über das Abkommen zu Dienstleistungs- und Umweltgüter-Handel der Welthandelsorganisation (World Trade Organization, WTO) zu repräsentieren, außerdem soll die Umsetzung der Neuen Südwärts-Politik der Regierung beschleunigt und die Vorbereitungsarbeit für Taiwans Einbeziehung in die zweite Verhandlungsrunde über die Transpazifische Partnerschaft (TPP) vollendet werden.
Die Neue Südwärts-Politik verfolgt das Ziel, frischen ökonomischen Schwung zu erzeugen sowie Handels- und Kulturbeziehungen mit Mitgliedsländern im Verband südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), Ländern in Südasien, Australien und Neuseeland zu vertiefen, und es soll dafür gesorgt werden, dass alle Segmente der Gesellschaft auf lange Sicht an wirtschaftlichem Gedeihen teilhaben. Sie trägt überdies dazu bei, Taiwan darauf vorzubereiten, sich so schnell wie möglich an sich verändernde globale Verhältnisse und den Trend in Richtung regionale Wirtschaftsintegration — der durch Handelsblöcke wie TPP und die Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft (Regional Comprehensive Economic Partnership, RCEP) veranschaulicht wird — anzupassen.
—Quelle: Taiwan Today, 09/21/2016 (KH-E)
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