Vizepräsident Chen Chien-jen wird im kommenden Monat anlässlich der Heiligsprechung von Mutter Teresa den Vatikan besuchen und dabei die Glückwünsche der Regierung der Republik China (Taiwan), der Menschen in Taiwan und der Katholiken im ganzen Land übermitteln, verlautete das Außenministerium am 24. August. Chen wird der Heiligsprechung als Sondergesandter von Staatspräsidentin Tsai Ing-wen beiwohnen und am 2. September zu der sechstägigen Reise aufbrechen. Begleitet wird er von seiner Ehefrau Lo Fong-ping sowie einer Delegation, welcher der stellvertretende Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates Tseng Hou-jen, der stellvertretende Außenminister Wu Chih-chung und andere Regierungsvertreter angehören werden. Wu erklärte, die Reise des Vizepräsidenten reflektiere die große Bedeutung, welche die Regierung den offiziellen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl beimisst, dem einzigen dipomatischen Verbündeten der Republik China in Europa. „Die Ernennung von Chen, der ein gläubiger Katholik ist, ist besonders maßgeblich“, bemerkte Wu. Chen war im Jahr 2010 in den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen worden, seit 2013 ist er zudem in Anerkennung seiner Bemühungen zur Bekämpfung von SARS sowie seiner akademischen Leistungen Ritter im Orden des heiligen Gregor des Großen. Er und seine Ehefrau wurden mehrere Male in den Vatikan eingeladen und von Papst Franziskus, Papst Benedikt XVI. und Papst Johannes Paul II. empfangen. Mutter Teresa war im Jahr 1979 mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden und besuchte im Jahr 1985 Taiwan. Die von ihr im Jahr 1950 gegründete Gemeinschaft Missionarinnen der Nächstenliebe ist in Taiwan immer noch aktiv und leistet Arbeit in den Städten Taipeh und Tainan, so Wu. Während seiner Reise wird der Vizepräsident hochrangige Mitglieder des Klerus treffen, die Botschaft der Republik China im Vatikan und das Taipeh-Vertretungsbüro in Italien besichtigen, außerdem wird er in gesellschaftlicher Funktion Auslandstaiwanern und dem Klerus begegnen. Daneben ist ein Ausflug zur Stadt Assisi geplant, wo der Heilige Franz von Assisi geboren wurde, und Chen wird an einer Friedensmesse in der mittelitalienischen Stadt teilnehmen. Die Republik China und der Vatikan hatten im Jahr 1942 diplomatische Beziehungen aufgenommen und haben in vielen Bereichen ein enges Verhältnis und Kooperation. Beispiele dafür sind die Ausstellung „Schätze aus dem Himmel: Eine Sonderausstellung von Kunstgegenständen des Heiligen Stuhls“, die vom 5. Februar bis 2. Mai im Nationalen Palastmuseum (NPM) in Taipeh stattfand, und ein im Jahr 2011 geschlossenes Abkommen über Zusammenarbeit bei höherer Bildung.
—Quelle: Taiwan Today, 08/25/2016 (SFC-E)
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