04.05.2024

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Politik

Mehr Lehrer für südostasiatische Sprachen ausgebildet

22.08.2016
Angehende Lehrer für südostasiatische Sprachen am 15. August bei einem Diplomprogramm an der Tu Ku Elementary School im südtaiwanischen Landkreis Pingtung. (UDN)
Die jüngste Gruppe von Lehrern, die vom Bildungsministerium der Republik China (Taiwan) zertifiziert wurden, Pflicht- und Wahlkurse in südostasiatischen Sprachen an inländischen Grund- und Oberschulen zu unterrichten, wurde am 16. August im südtaiwanischen Landkreis Chiayi akkreditiert.

Die Gruppe aus 43 Lehrkräften, die neuen Zuwandererfamilien angehören, wird an der vordersten Front der Bemühungen des Bildungsministeriums stehen, die Neue Südwärts-Politik von Staatspräsidentin Tsai Ing-wen umzusetzen, einer weitsichtigen Initiative, welche engere Beziehungen mit Ländern in Südasien und Südostasien sowie Australien und Neuseeland in Bereichen wie Handel, Kultur, Bildung und Tourismus fördert. Bislang haben im ganzen Land insgesamt 136 Lehrkräfte das Zertifizierungsprogramm abgeschlossen.

Das im Juli dieses Jahres von der Bildungsverwaltung K-12 des Bildungsministeriums in Gang gesetzte Zertifizierungsprogramm verpflichtet alle Antragsteller, zuerst Schulung zu durchlaufen, die entweder vom Nationalen Einwanderungsamt (National Immigration Agency, NIA) im Innenministerium, von inländischen Stadtverwaltungen oder Nichtregierungsorganisationen geboten wird.

Das Unterfangen des Bildungsministeriums steht zudem im Einklang mit neuen Lehrplan-Richtlinien für Grund-, Mittel- und Oberschulen, in denen Kurse in südostasiatischen Sprachen sowie in Hakka, Holo und Ureinwohnersprachen geboten werden. Die Richtlinien, die ab dem Jahr 2018 umgesetzt werden sollen, werden derzeit von einem Gremium, dem auch Schüler- und Studentenvertreter südostasiatischer Abstammung angehören, geprüft.

Einer dieser Repräsentanten ist Liu Chien-ping, der an der Soochow University in Taipeh Politikwissenschaften studiert und dessen Mutter aus Ho Chi Minh-Stadt in Vietnam stammt.

„Die Verantwortung, Kinder neuer Zuwandererfamilien in der Sprache auszubilden, die von einem Elternteil daheim gesprochen wird, sollte zum Teil vom Staat getragen werden“, forderte Liu. „Die Ausbildung von Lehrern, die qualifiziert sind, diese Aufgabe durchzuführen, muss eine wichtige Erwägung bei der Entscheidungsfindung von Bildungspolitik sein.“

Aus Statistiken des Bildungsministeriums geht hervor, dass im Schuljahr 2015 in Taiwan und den vorgelagerten Inseln 123 086 Schüler und Studierende in Grund- und Mittelschulen Eltern aus Vietnam, Indonesien, Kambodscha, den Philippinen, Thailand, Myanmar und Malaysia hatten (Reihenfolge hier gemäß der Zahl von Schulkindern aus jenen Ländern), was einen Anteil von 6,2 Prozent aller Schüler des Landes darstellt. Diese Schülerinnen und Schüler gelten als wesentlich für den Aufbau der Gruppe talentierten Nachwuchses, den die Neue Südwärts-Politik vorsieht.

—Quelle: Taiwan Today, 08/19/2016 (KTJ-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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