28.04.2024

Taiwan Today

Politik

Präsidentin erteilt Weisungen zur Raketenpanne

04.07.2016
Sechs Weisungen im Zusammenhang mit dem nicht genehmigten Start einer Antischiffsrakete durch eine Korvette der Kriegsmarine der Republik China am 1. Juli erschienen auf der persönlichen Facebook-Seite von Präsidentin Tsai Ing-wen. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Tsais FB-Seite)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erteilte am 3. Juli auf ihrer persönlichen Facebook-Seite sechs Weisungen im Zusammenhang mit dem nicht genehmigten Start einer Antischiffsrakete. Zwei Tage zuvor hatte eine Korvette der Kriegsmarine der Republik China (Taiwan) die Rakete versehentlich abgefeuert, die etwa zwei Minuten später in ein taiwanisches Fischerboot in der Taiwanstraße einschlug, wobei der Kapitän des Fischerbootes „Hsiang Li Sheng“ ums Leben kam und drei Besatzungsmitglieder Verletzungen erlitten. Die Überschallrakete vom Typ Hsiung Feng III war mit einem regulären Sprengkopf ausgestattet, der beim Einschlag in das Fischerboot aufgrund der leichten Bauweise des Schiffsrumpfs jedoch nicht ausgelöst wurde. In der ersten Weisung bekräftigte Tsai ihr aufrichtiges Beileid für den Fischerboot-Kapitän und seine Familie, und sie entschuldigte sich bei den Verletzten. „Die Regierung übernimmt die volle Verantwortung, und alle zuständigen Behörden werden den Familien dabei beistehen, sich um Entschädigung zu bemühen.“ In der zweiten Weisung schrieb die Präsidentin, der Vorfall zeige, dass es in manchen Einheiten der Streitkräfte „ernste Probleme“ gebe. „Das ist unverzeihlich. Als Oberkommandierende der Streitkräfte kann ich nicht dulden, was geschehen ist.“ Im Zusammenhang mit dieser Direktive schrieb Tsai, sie habe den Verteidigungsminister und den Kommandeur der Kriegsmarine instruiert, in allen Aspekten der Flottenverwaltung unverzüglich Reformen umzusetzen. Des Weiteren wies sie den Verteidigungsminister an, binnen zwei Monaten einen Plan über die Kontrolle und Verwaltung von Präzisionswaffen umzusetzen. In der dritten Weisung schrieb Tsai, das Verteidigungsministerium werde voll und ganz mit einem eigens einberufenen Team der taiwanischen Oberstaatsanwaltschaft zusammenarbeiten, damit den betroffenen Familien und der Gesellschaft in kürzester Zeit ein lückenloser Bericht zur Verfügung gestellt werden könne. Im Zusammenhang mit dieser Direktive schrieb das Staatsoberhaupt, das Militär müsse eine detaillierte Erklärung vorlegen, um sämtliche Zweifel auszuräumen und das Vertrauen der Gesellschaft in die Streitkräfte aufrechtzuerhalten. In der vierten Weisung hieß es, während es geboten sei, die Verantwortlichen für ihr Handeln zur Rechenschaft zu ziehen, sollten ihrem Willen gemäß das Verteidigungsministerium und dessen Generalstab die Systemfehler, die zu diesem Vorfall beigetragen hätten, gründlich untersuchen. „Das Ministerium muss strengere Trainingsverfahren und eine rigorosere Personalschulung umsetzen.“ In der fünften Weisung schrieb Tsai, als Oberbefehlshaberin der Streitkräfte teile sie die Ehre wie auch die Schande des Militärs. „Die Streitkräfte müssen drastische Reformen umsetzen, um die Würde zurückzugewinnen, und sie sollen prüfende Untersuchung nicht fürchten. Der Mut zur kritischen Selbstbetrachtung ist für das Militär notwendig, damit es weiter stark sein kann.“ In der sechsten Weisung vermerkte Tsai, sie habe zuständigen Behörden angeordnet, Taiwans Nachbarländern und Festlandchina eine volle Erklärung des Vorfalls zu bieten und darüber hinaus die Verpflichtung der Regierung zu bekräftigen, den Frieden in der Taiwanstraße sowie Frieden und Stabilität in der Region aufrechtzuerhalten. —Quelle: Taiwan Today, 07/04/2016 (SFC-E) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell