20.05.2024

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Politik

Sprachenprogramm des US-Außenministeriums in Taiwan

16.06.2016
Teilnehmer am Stipendienprogramm für wichtige Sprachen des US State Department freuen sich auf die Aussicht, acht Wochen lang am Chinese Language Center der National Cheng Kung University in der südtaiwanischen Stadt Tainan Unterricht zu erhalten. (Foto mit freundlicher Genehmigung der NCKU)
Taiwan wurde seit den jüngsten Jahrzehnten erstmals als Veranstaltungsort für Chinesisch-Sprachunterricht innerhalb des Stipendienprogramms für wichtige Sprachen (Critical Language Scholarship Program, CLSP) des US State Department ausgewählt.

Das im Jahr 2006 ins Leben gerufene CLSP ist eine der bedeutenden Methoden, mit der das US-amerikanische Außenministerium Unterricht in 14 maßgeblichen Sprachen wie Arabisch, Chinesisch, Indonesisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch und Türkisch bietet.

Das US State Department hat 20 herausragende Studierende von Bachelor- und Magister-Studiengängen, die an der Ivy League oder anderen namhaften Hochschulen als Hauptfach internationale Beziehungen oder nationale Sicherheit belegt haben und bereits zwei Jahre Chinesischunterricht erhielten, ausgewählt, um ab dem 15. Juni am Chinese Language Center der National Cheng Kung University (NCKU) in der südtaiwanischen Stadt Tainan an einem achtwöchigen Intensiv-Sprachkurs mit Kultur-Vertiefungsprogramm teilzunehmen.

Laut Ho Mai-chen, der Direktorin des Sprachenzentrums an der NCKU, hat Tainan verglichen mit Taipeh viele kulturelle Stätten zu bieten. „Abgesehen vom Spracherwerb werden die amerikanischen Studierenden in feiner Küche, Siegelschnitzen, korrektem Verhalten bei der Teezeremonie und Taiwanoper unterwiesen. Sie wohnen bei einheimischen Familien, lernen unter der Woche und sind bei einer Reihe von pädagogischen Veranstaltungen außerhalb des Campus mit Schwerpunkt auf Taiwans Geschichte und Kultur dabei.“

Zwar ist es von der Zeit her ein recht kurzer Kurs, doch laut Ho entspricht das Pensum einem Jahr regulärem Chinesischstudium an einem normalen College. „Nach Abschluss des Kurses wird sich das Chinesisch-Sprachvermögen der Studierenden und ihr Verständnis über die Kultur auf einem höheren Niveau befinden.“

Auf die Frage, warum das NCKU-Sprachenzentrum als Standort für den Kurs auserkoren wurde, erklärte Sonia Urbom, eine Sprecherin am Amerikanischen Institut in Taiwan (AIT), „dies ist ein üblicher Ablauf vom US State Department in Washington DC, und ich bin sicher, dass es sich dabei um ein vortrefflich verwaltetes Sprachenzentrum handelt“.

Das im Jahr 1982 eingerichtete NCKU-Sprachenzentrum erteilt traditionellen Chinesischunterricht auf unterschiedlichenen Stufen für kleine oder große Gruppen internationaler Studierender aus Asien, Europa und Nordamerika. Die Programme beruhen auf kultureller Vertiefung und umfassen in der Regel Unterbringung bei örtlichen Familien.

Im Jahr 2013 startete das Bildungsministerium der Republik China (Taiwan) einen Achtjahresplan zur Förderung des einheimischen Sprachlehrgewerbes für traditionelles Chinesisch. Insgesamt 103 Lehrer und 76 Lehrassistenten wurden im vergangenen Jahr für Auslandsposten ausgewählt. Außerdem erneuerte Taiwan im Mai das im Jahr 2007 unterzeichnete Abkommen für die Finanzierung von Lektorat in moderner chinesischer Sprache mit der University of Cambridge für drei Jahre.

—Quelle: Taiwan Today, 06/15/2016 (WF-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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