07.05.2024

Taiwan Today

Politik

Taiwan verstärkt Kontakte mit Parlamenten anderer Länder

29.04.2016
Der taiwanische Parlamentsabgeordnete Kolas Yotaka (links) von der Demokratischen Progressiven Partei leitete am 22. April die Gründungszeremonie des Taiwanisch-austronesischen interparlamentarischen Freundschaftsverbandes in Taipeh. (UDN)
Parlamentsabgeordnete der Regierungs- und Oppositionsparteien in Taiwan fördern interparlamentarische Außenpolitik mit Kollegen in aller Welt, was belegt wird durch die Gründung von über 40 internationalen Freundschaftsgruppen im Legislativ-Yuan der Republik China.

Seit der Neunte Legislativ-Yuan im Februar dieses Jahres erstmals zusammentrat, hat diese Methode ein neues Niveau erreicht. In den vergangenen beiden Monaten wurden geschäftig einige Verbindungen der höchsten Volksvertretung des Landes mit den Parlamenten von Indien, Japan, Kanada, Südkorea sowie australasiatischen und lateinamerikanischen Ländern aufgebaut.

Kuan Bi-ling, Abgeordnete der Demokratischen Progressiven Partei (DPP) und Vorsitzende des neu gegründeten Parlamentarischen Freundschaftsverbandes Taiwan-Indien, erklärte, ihre Gruppierung spiele eine wesentliche Rolle dabei, die außenpolitischen Bemühungen der Regierung zu ergänzen. „Indien wird als Investitionsziel für einheimische Unternehmen immer wichtiger“, bemerkte Kuan. „Unsere Gruppierung kann als Kommunikationskanal zwischen den beiden Seiten dienen und die Südwärts-Politik der DPP-Regierung, die am 20. Mai ihre Arbeit aufnimmt, fördern.“

Geteilt wird diese Geisteshaltung von Lin Te-fu, dem Fraktionsvorsitzenden der Nationalen Volkspartei (Kuomintang, KMT) und Leiter einer neuen Freundschaftsinitiative für Abgeordnete aus Taiwan und Südkorea. „Die beiden Länder haben im Laufe der Jahre ein starkes Verhältnis bei Kultur, Wirtschaft und Tourismus aufgebaut, und wir erwarten, die Beziehungen auf der Grundlage des robusten parlamentarischen Austausches weiter zu stärken“, meinte Lin.

In dem Zusammenhang geleistete Bemühungen haben sich sehr schön ausgezahlt. Lin soll im Mai ein offizielle Delegation im Namen von Parlamentspräsident Su Jia-chyuan in das nordostasiatische Land führen — der erste solche Besuch von taiwanischen Parlamentsabgeordneten, seit Seoul vor über 20 Jahren die diplomatische Anerkennung von Taipeh nach Beijing übertrug.

Der Legislativ-Yuan strebt zudem eine positive Rolle in multilateralen Verbünden an. Die Beteiligung an der Asiatisch-pazifischen Parlamentarierunion, dem Zentralamerikanischen Parlament (Parlamento Centroamericano, PARLACEN), der Demokratischen Pazifischen Union und dem Forum von Sprechern parlamentarischer Gremien in Zentralamerika und dem karibischen Becken (Forum of Speakers of the Legislative Bodies of Central American and Caribbean Basin, FOPREL) belegt das Engagement zur Ausweitung von Taiwans internationaler Beteiligung.

Mit Blick auf die Zukunft gilt interparlamentarische Diplomatie als hilfreich für Taiwan, gebührende Anerkennung für demokratische und wirtschaftliche Errungenschaften in der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen. Eine Stärkung dieser Verbindungen spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Grundlagen für Taiwans erweiterte Beteiligung in der internationalen Gemeinschaft zu schaffen.

—Quelle: Taiwan Today, 04/28/2016 (JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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