06.05.2024

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Ma gelobt Gerechtigkeit für taiwanische Trostfrauen

11.03.2016
Die frühere „Trostfrau“ Chen Lien-hua wurde am 8. März bei der Eröffnungszeremonie für das Ama Museum in Taipeh mit Herzlichkeit und Wärme begrüßt. (Foto mit freundlicher Genehmigung von TWRF)
Ma Ying-jeou, Staatspräsident der Republik China, erklärte am 8. März, die Regierung werde sich weiter um Gerechtigkeit für jene taiwanischen Frauen bemühen, die während des Zweiten Weltkrieges von den Japanern in sexuelle Sklaverei gezwungen worden waren.

„Japan sollte bei diesen so genannten ,Trostfrauen‘ in aller Form um Verzeihung bitten und angemessene Entschädigung zahlen“, forderte Ma. „Die Regierung hält zu den Opfern und wird nicht ruhen, bis ihre Würde wiederhergestellt ist.“

So äußerte sich das Staatsoberhaupt während der Eröffnungszeremonie des Ama Museums im Bezirk Datong von Taipeh. Das Ama Museum ist die erste Einrichtung ihrer Art in Taiwan, bei der das Leid dieser Frauen im Mittelpunkt steht. Ma lobte zudem die Frauenrettungsstiftung Taipeh (Taipei Women’s Rescue Foundation, TWRF) für ihre Anstrengungen in den vergangenen gut zehn Jahren, Dokumente, Fotografien und Filmaufnahmen aus jenem Zeitabschnitt zu sammeln. „Dieser Teil der Geschichte muss bewahrt werden“, betonte er. „Nicht aus Rache, sondern um die Wahrheit ans Licht zu bringen und dafür zu sorgen, dass die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden.“

Im Sinne von Präsident Mas Worten meinte die TWRF-Vorsitzende Huang Shu-ling, das Museum werde außerdem als Zentrum für Förderung von Gleichberechtigung der Geschlechter dienen und solle das Übel des sexuellen Missbrauchs hervorheben.

Gleichfalls anwesend bei der Zeremonie, die am Internationalen Frauentag ausgerichtet wurde, war die 92-jährige frühere „Trostfrau“ Chen Lien-hua. Chen war Anfang der vierziger Jahre als 19-Jährige auf die Philippinen zwangsverschickt worden, und ihre Geschichte war Thema des im Jahr 2015 vorgestellten taiwanischen Dokumentarfilms „Lied des Schilfrohrs“.

Der Streifen wurde im Jahr 2014 beim taiwanischen Frauenfilmfest „Women Make Waves“ gezeigt und erhielt im gleichen Jahr den internationalen Dokumentarfilmpreis Golden Panda Award.

Laut Statistiken des Zentrums für Geistes- und Sozialwissenschaften der Academia Sinica erlitten während des Krieges 1200 taiwanische Frauen ein ähnliches Schicksal. Heute sind nur noch drei ehemalige taiwanische Trostfrauen am Leben.

—Quelle: Taiwan Today, 03/10/2016 (YCH-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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