Taiwan Today

Die Beziehungen zwischen der Republik China und dem Heiligen Stuhl sind dank des sich ausweitenden Austausches in einem weiten Spektrum von Bereichen anhaltend stark, urteilte das Außenministerium am 6. März. Während eines Gottesdienstes in der Taipei Immaculate Conception Cathedral zur Feier des dritten Jahrestages der Wahl von Papst Franziskus erklärte Vize-Außenminister Leo Chen-jan Lee, die beiden Seiten würden die bilaterale Kooperation und das Eintreten für den Weltfrieden fortsetzen. Als verantwortlicher Mitspieler in der globalen Gemeinschaft hat die Republik China laut Lee im vergangenen Jahr mit dem Heiligen Stuhl dabei zusammengearbeitet, Bedürftigen zu helfen, die durch den Krieg im Nordirak zu Flüchtlingen oder vom Erdbeben in Nepal in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein weiteres Beispiel, welches das Verhältnis zwischen den beiden Seiten hervorhebt, ist eine laufende Sonderausstellung seltener Schätze, welche vom Vatikan an das Nationale Palastmuseum (NPM) in Taipeh ausgeliehen wurden. Es ist die bislang größte Ausstellung außerhalb des Vatikans mit liturgischen Objekten, welche von Päpsten im Laufe der Jahrhunderte benutzt wurden, ergänzte er. Nach Lees Worten belegt auch die schnelle Botschaft von Anteilnahme und Mitgefühl des Papstes für die Leidtragenden nach dem Erdbeben, das am 6. Februar in der südtaiwanischen Stadt Tainan schwere Schäden anrichtete und 117 Menschen das Leben kostete, die Freundschaft zwischen der Republik China und dem Heiligen Stuhl. Der designierte Vizepräsident der Republik China Chen Chien-ren, der gleichfalls bei dem Gottesdienst zugegen war, bemerkte, er wisse das Interesse des Papstes an Taiwan zu schätzen, und er rechne damit, dass die neue Regierung, die am 20. Mai die Amtsgeschäfte übernimmt, die Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl weiter fördern wird. Im Sinne von Lee und Chen meinte Monsignor Paul Russell, Geschäftsträger der Apostolischen Nuntiatur des Heiligen Stuhls in Taipeh, die Beziehungen zwischen der Republik China und dem Vatikan spiegelten gemeinsame Überzeugungen bei Demokratie, Freiheit, Menschenrechten und Verminderung von Spannungen zwischen Völkern und Nationen wider. Russell sagte, Kardinal Giuseppe Versaldi, Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen, werde Taiwan im Mai für fortgesetzte Zusammenarbeit im Rahmen eines im Jahr 2011 geschlossenen gemeinsamen Bildungsabkommens besuchen. Russell fügte hinzu, eine weitere wichtige kulturelle Initiative sei der erstmals überhaupt veranstaltete christlich-taoistische Dialog, der im Oktober dieses Jahres von einheimischen religiösen Organisationen und dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog ausgerichtet wird. —Quelle: Taiwan Today, 03/08/2016 (SFC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com