04.05.2024

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Politik

Tsai skizziert Finanzierung für Langzeitpflege

26.02.2016
Taiwans Senioren erhalten Hilfe in Form eines erschwinglichen Langzeitpflegesystems, das von der Regierung der Republik China bereitgestellt wird. (CNA)
Ein Vorschlag, Taiwans Langzeitpflegesystem teilweise durch eine jährliche Zuweisung von 30 Milliarden NT$ (817,6 Millionen Euro) aus Steuereinnahmen zu finanzieren, wurde am 22. Februar von der designierten Staatpräsidentin der Republik China Tsai Ing-wen unterbreitet.

Gemäß dem Plan, zu dem eine jährliche Zusage von 3 Milliarden NT$ (81,76 Millionen Euro) aus dem regulären Staatshaushalt gehört, soll eine ministeriumsübergreifende Aufgabengruppe gebildet werden, um die Ressourcen des öffentlichen Sektors zu koordinieren und Langzeit-Pflegedienstleistungen zu fördern.

„Bis zum Jahr 2025 werden mehr als 20 Prozent von Taiwans Bevölkerung über 65 Jahre alt sein“, bemerkte Tsai und fügte hinzu, die Lage zeige deutlich die Notwendigkeit für verbesserte Maßnahmen auf, um der alternden Bevölkerung des Landes umfassenden Pflegeschutz zu gewähren. „Es ist von zentraler Bedeutung für Taiwan, dieses Problem ohne Verzögerung anzupacken, denn unsere Bevölkerung altert vergleichsweise schneller als in anderen modernen Ländern“, mahnte sie. „Wir wollen dafür sorgen, dass das Programm in Gemeinden in ganz Taiwan verankert wird und für alle erschwinglich ist.“

Die Regierung der Republik China arbeitet daran, Taiwans Kapazitäten für Langzeitpflege zu stärken. Im Juni 2015 wurde das Gesetz über Langzeitpflege-Dienstleistungen verabschiedet, das die Qualität von Pflege und Unterstützung garantiert, universale, vielfältige und erschwingliche Dienstleistungen entwickelt sowie die Würde und Interessen der Pflege-Empfänger und –Anbieter aufrechterhält.

Zur Zeit liegt dem Parlament ein vom Regierungskabinett gebilligtes Versicherungsgesetz zur Prüfung vor. Laut dem Gesetzentwurf, der im Oktober vom Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) vorgeschlagen wurde, werden die Kosten für solche Dienstleistungen von Arbeitgebern (40 Prozent), Arbeitnehmern (30 Prozent) und dem Staat (30 Prozent) gemeinsam getragen.

Nach Auskunft des MOHW soll das Gesetz im Jahr 2018 in Kraft treten, und dabei sollen jährlich 110 Milliarden NT$ (2,99 Milliarden Euro) 820 000 Personen auf der ganzen Insel zugute kommen.

Finanzminister Chang Sheng-ford erklärte, beide Pläne könnten zu dem sich ausweitenden taiwanischen Sozialsystem wesentliche Beiträge leisten. „Die Finanzierungsstruktur sollte allerdings dem Umfang und dem Einzugsbereich des Systems Rechnung tragen“, riet er. „Jegliche Anpassungen sollten im Hinblick darauf vorgenommen werden, die Nachhaltigkeit von Langzeitpflege in Taiwan zu gewährleisten.“

—Quelle: Taiwan Today, 02/25/2016 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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