05.05.2024

Taiwan Today

Politik

Ma verspricht ehemaligen „Trostfrauen“ Gerechtigkeit

22.01.2016
Staatspräsident Ma Ying-jeou erwies der ehemaligen „Trostfrau“ Cheng-Chen Tao bei ihrer Beerdigung am 20. Januar im südtaiwanischen Landkreis Pingtung die letzte Ehre. (UDN)
Ma Ying-jeou, Staatspräsident der Republik China, erklärte am 20. Januar, die Regierung bemühe sich um Gerechtigkeit für Taiwans ehemalige „Trostfrauen“, die während des Zweiten Weltkrieges von den Japanern in sexuelle Sklaverei gezwungen wurden. „Japan sollte sich in aller Form bei diesen Frauen entschuldigen und ihnen angemessene Entschädigung zahlen“, forderte Ma. „Die Regierung steht an der Seite der Opfer und wird nicht ruhen, bis ihre Würde wiederhergestellt ist.“ So äußerte sich das Staatsoberhaupt bei der Beerdigung der 94-jährigen ehemaligen „Trostfrau“ Cheng-Chen Tao im südtaiwanischen Landkreis Pingtung. Cheng-Chen war Anfang der vierziger Jahre als 19-Jährige zu den Andamanen-Inseln im Golf von Bengalen zwangsverschickt worden. Sie gehörte zu den 58 ehemaligen „Trostfrauen“, die Ende der neunziger Jahre an die Öffentlichkeit traten und von der japanischen Regierung eine Entschuldigung und Entschädigung verlangten. „Leider ist es für Cheng-Chen bereits zu spät, sie verließ die Welt, ohne das zu bekommen, was ihr zustand“, sagte Ma. „Sie war eine wahrhaft bemerkenswerte Frau, und trotz ihres Schmerzes zeigte sie stets die schöne Seite der Menschlichkeit. Sie wird uns sehr fehlen, und ihr Geist der Unverwüstlichkeit dient uns als Mahnung, niemals die Versuche aufzugeben, Unrecht der Vergangenheit wiedergutzumachen.“ Statistiken der Frauenrettungsstiftung Taipeh zeigen, dass während des Zweiten Chinesisch-japanischen Krieges (1937-1945) 2000 einheimische Frauen ein ähnliches Schicksal zu erleiden hatten. Nach Cheng-Chens Tod sind nur noch drei ehemalige taiwanische „Trostfrauen“ am Leben. Ende vergangenen Jahres erzielten Japan und Südkorea in Seoul ein bahnbrechendes Abkommen, gemäß dem Japan eine Milliarde Yen (7,85 Millionen Euro) zahlen wird, um einen Fonds für südkoreanische Opfer einzurichten. Japans Premierminister Shinzo Abe hat sich zudem offiziell entschuldigt und leistete aufrichtige Besinnung. Das Außenministerium der Republik China beobachtet entsprechende Entwicklungen genau und fordert von der japanischen Regierung eine gleichartige Behandlung für taiwanische „Trostfrauen“. „Tokyo darf keine Zeit dabei verlieren, Gespräche mit Taipeh darüber aufzunehmen, sich offiziell zu entschuldigen und Entschädigung zu zahlen“, verlautete das Außenministerium. „Japan ist verpflichtet, die Würde dieser Frauen wiederherzustellen und für das Wohlergehen der überlebenden Opfer zu sorgen.“ —Quelle: Taiwan Today, 01/21/2016 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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