„Im Einklang mit dem Konsens, der im April 2015 unter Taiwans politischen Parteien erzielt wurde, behandelt das Ministerium die Angelegenheit gemäß dem Prinzip der Würde und Gegenseitigkeit zur Förderung nationaler Interessen“, erklärte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums. Die Stellungnahme folgte auf die förmliche Aufnahme des AIIB-Geschäftsbetriebes am 16. Januar in Beijing.
Nach Einschätzung des Mitarbeiters im Finanzministerium könnte Taiwan als Mitglied der Asiatischen Entwicklungsbank (Asian Development Bank, ADB) gemäß der ADB-Satzung die Aufnahme in die AIIB beantragen. In dieser Eigenschaft schickte der Rat für Festlandangelegenheiten (Mainland Affairs Council, MAC) der Bank im März 2015 eine Absichtserklärung, in der das Interesse des Landes an Beteiligung bekundet wurde.
„Angesichts unseres reichlich vorhandenen Kapitals, des talentierten Nachwuchses und des technischen Knowhows bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten steht außer Frage, dass wir eine wertvolle Rolle in der AIIB spielen können“, warb der Mitarbeiter. „Eine Mitgliedschaft würde einheimischen Firmen außerdem beträchtliche Geschäfts-Gelegenheiten bescheren und gleichzeitig die Aufgeschlossenheit und Offenheit der Bank unterstreichen. Daneben wäre unsere Beteiligung an der AIIB Zeugnis für die friedlichen Beziehungen über die Taiwanstraße und würde positiven Austausch in beide Richtungen für multilaterale Ereignisse anbieten.“
Der AIIB-Vorstand wird im April für seine vierteljährliche Sitzung zusammentreten, und das Ministerium hält entsprechende Entwicklungen genau im Auge, um zu gewährleisten, dass Taiwan bei regionaler Integration nicht abseits stehen bleibt.
Die im Jahr 2014 vom festlandchinesischen Führer Xi Jinping angeregte AIIB verfügt über 100 Milliarden US$ an Eigenkapital, und zu den 57 Gründungsmitgliedern zählen Ägypten, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und die Schweiz.
—Quelle: Taiwan Today, 01/19/2016 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com