05.05.2024

Taiwan Today

Politik

Vizepräsidentschaftskandidaten erläutern Standpunkte

06.01.2016
Am 4. Januar präsentierten die Kandidaten für die Vizepräsidentschaft der Republik China im Fernsehen ihre politischen Standpunkte. Von links nach rechts: Wang Ju-hsuan, Hsu Hsin-ying und Chen Chien-jen. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Zentralen Wahlkommission)
Die drei Kandidaten für die Vizepräsidentschaft der Republik China Wang Ju-hsuan, Hsu Hsin-ying und Chen Chien-jen stellten am 4. Januar während der ersten und einzigen von der Zentralen Wahlkommission (Central Election Commission, CEC) im Fernsehen übertragenen Präsentation ihre politischen Standpunkte vor.

Wang, die Vizepräsidentschaftskandidatin von Eric Chu, der sich für die regierende Nationale Volkspartei (Kuomintang, KMT) um das höchste Staatsamt bewirbt, bekräftigte die Entschlossenheit des Tandems, im Falle eines Wahlsieges im ersten Jahr nach Amtsantritt den monatlichen Mindestlohn von 20 008 NT$ (559 Euro) auf 22 200 NT$ (620 Euro) zu erhöhen, im Laufe der folgenden drei Jahre soll der Mindestlohn dann auf 30 000 NT$ (838 Euro) steigen. „Ich werde Chu dabei helfen, für die neue Generation eine positive Entwicklung des Wohlstandes zu schaffen, indem Wirtschaftswachstum durch Stärkung der Gehaltsstruktur gefördert wird“, erklärte sie. „Unternehmen und Arbeitnehmer werden gleichermaßen die Früchte dieses Fortschrittes ernten.“

Nach den Ausführungen der ehemaligen Arbeitsministerin bildet der Bezahlungsplan ein Kernelement im Programm für umfassende industrielle Entwicklung des KMT-Kandidatenpaares. „Die Initiative wird dank vermehrten Konsums und mehr Jobchancen einen größeren gewerblichen Wandel in Gang setzen“, versicherte Wang. „Wir werden das mit einem Fonds von 24 Milliarden NT$ (671 Millionen Euro) ergänzen, um ein günstigeres Milieu für Firmenneugründungen zu erzeugen, wodurch das Land künftig zu anhaltender Innovation in der Lage sein wird.“

Die Parlamentsabgeordnete Hsu, die gemeinsam mit James Soong von der Volksnahen Partei (People First Party, PFP) zur Wahl antritt, ist die jüngste der Vizepräsidentschaftskandidaten und bringt nach eigenem Bekunden am wenigsten Ballast mit. Sie appellierte an Taiwans politische Parteien, Streitereien zu beenden und sich der Realität des globalen Wettbewerbs zu stellen. „Es ist ein Zeitalter von Netzwerken und Technologie, deswegen sollte die neue Regierung dem talentierten Nachwuchs des Landes beim Vorwärtskommen helfen, indem Taiwans Vorteile als Hightech-Größe genutzt werden“, riet Hsu und fügte hinzu, das Land werde gedeihen, wenn die Menschen ihr Potenzial voll ausschöpfen könnten.

Hsu regte zudem an, eine besondere Behörde in der Zentralregierung einzurichten, die Taiwans Wohnraumprobleme behandeln und die Belastung für die Öffentlichkeit in dieser Hinsicht vermindern soll.

Chen, bis November 2015 Vizepräsident der Academia Sinica und zwischen 2006 und 2008 Minister des Nationalen Wissenschaftsrates (National Science Council, NSC), will Tsai Ing-wen von der Demokratischen Progressiven Partei (DPP) dabei helfen, sich auf die Entwicklung von Industrie und Technologie zu konzentrieren. „Die Kapazitäten bei Innovation sowie bei Forschung und Entwicklung sind Taiwans reichlichste Ressourcen, und wir freuen uns darauf, die Wirtschaft durch Stärkung des Hightech-Sektors des Landes weiter anzuregen“, analysierte er. „Der Umgang mit großen Datenmengen (Big Data), Biopharmazeutika und umweltfreundliche Energie werden Erwartungen zufolge im kommenden Jahrzehnt die technologischen Forschritte der Welt antreiben, und wir werden einheimischen Unternehmen dabei helfen, in diesen Bereichen zu glänzen, indem wir eine flexiblere Politik formulieren und einen flexibleren Rahmen von Vorschriften und Bestimmungen aufbauen.“

Daneben versprach Chen, seine Fachkenntnisse in Biomedizin einzusetzen, um dazu beizutragen, Herausforderungen anzupacken, die sich aus Taiwans alternder Gesellschaft ergeben. Weiterhin plant er, die Lebensqualität von Senioren durch Ausweitung von Präventivmedizin-Forschung und Integration medizinischer Ressourcen im ganzen Land zu verbessern.

—Quelle: Taiwan Today, 01/05/2016 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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