„Wir werden weiter mit Japan verhandeln, um die Würde der taiwanischen Frauen wiederherzustellen, die während des Zweiten Chinesisch-japanischen Krieges (1937-1945) und des Zweiten Weltkrieges von der japanischen Armee zu sexueller Sklaverei gezwungen wurden“, erklärte Außenminister David Lin während einer Pressekonferenz.
Laut Lin ist eine Arbeitsgruppe aus Beamten und Vertretern von Bürgerorganisationen damit betraut, die Rechte jener Opfer aufrechtzuerhalten, und das Außenministerium ist eng an entsprechenden Aktivitäten beteiligt.
Die Äußerungen des Ministers kamen als Kommentar, nachdem der japanischen Außenminister Fumio Kishida und sein südkoreanischer Amtskollege Yun Byung-se am Vortag in Seoul in dieser Frage eine Einigung erzielt hatten.
Japan hat um Verzeihung gebeten und wird eine Milliarde Yen (7,57 Millionen Euro) zahlen, um für die südkoreanischen Opfer einen Fonds einzurichten. Der japanische Premierminister Shinzo Abe wird ebenfalls in seiner amtlichen Funktion um Entschuldigung bitten und aufrichtige Besinnung leisten.
Lin sagte, Taiwans Vertretung in Japan (Taipei Economic and Cultural Representative Office in Japan, TECROJ) behalte entsprechende Entwicklungen genau im Auge und werde weiterhin eine positive Antwort von Tokyo verlangen.
In einer Erklärung, die am 28. Dezember veröffentlicht wurde, begrüßte der Sprecher des Präsidialamtes Charles Chen den positiven Schritt der japanischen Regierung und bekräftigte, die gleiche Behandlung solle auch den taiwanischen Trostfrauen zukommen.
Chen meinte, Staatspräsident Ma Ying-jeou sei tief besorgt über diese Angelegenheit, seit er vor 20 Jahren das Amt des Justizministers bekleidet hatte. Nach seiner Vereidigung zum Präsidenten im Mai 2008 lud Ma zudem die überlebenden Trostfrauen mehrmals zu Besuch ins Präsidialamt ein, um dadurch das Bewusstsein in der Öffentlichkeit über die Tapferkeit und den Mut dieser Kriegsopfer zu verbessern.
—Quelle: Taiwan Today, 12/29/2015 (SFC-JG)
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