04.05.2024

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Politik

Taiwan und Japan unterzeichnen Doppelbesteuerungsabkommen

30.11.2015
Taiwans Lee Chia-chin (links) und sein japanischer Verhandlungspartner Mitsuo Ohashi nach der Unterzeichnung des Doppelbesteuerungs-Vermeidungsabkommens am 26. November in Tokyo. (UDN)
Die 40. jährliche Wirtschafts- und Handels-Beratungskonferenz zwischen Taiwan und Japan ging am 26. November in Tokyo zu Ende, und die beiden Länder erzielten in Schlüsselfragen von gegenseitigem Interesse wesentliche Fortschritte.

Bei der zweitägigen Veranstaltung unter der Leitung von Lee Chia-chin, dem Vorsitzenden des in Taipeh ansässigen Verbandes Ostasiatischer Beziehungen (Association of East Asian Relations, AEAR), und seinem japanischen Amtskollegen Mitsuo Ohashi von der Interchange Association, brachten die beiden Seiten drei wichtige Abkommen unter Dach und Fach.

Unter diesen stellt das Abkommen über die Vermeidung von Doppelbesteuerung einen weiteren bedeutenden Meilenstein im bilateralen Verhältnis dar, nachdem im Oktober 2011 ein Abkommen über Investitionsförderung und –schutz unterzeichnet worden war.

„Besteuerung ist einer der wichtigsten Aspekte eines Vertrages über Wirtschaftspartnerschaft“, definierte Lee. „Von der jüngsten Entwicklung wird erwartet, dass sie die Verhandlungen für ein Abkommen über Wirtschaftskooperation zwischen Taiwan und Japan erleichtern wird.“ Lee rief zudem zu einer Wiederaufnahme der bilateralen Beratungen im kommenden Jahr auf.

Ohashi entgegnete darauf, Taiwan sei ein wichtiger Partner, und Taipeh und Tokyo arbeiteten hart daran, ihr unerschütterliches gegenseitiges Vertrauen weiter auszubauen. „Dieses Abkommen löste ein seit langem vorhandenes Handelsproblem, und es wird dazu beitragen, das Investitionsumfeld auf beiden Seiten zu stärken.“

Gemäß dem Vertrag einigten die beiden Länder sich darauf, die Steuersätze sowohl für Dividenden als auch für Lizenzgebühren auf maximal 10 Prozent zu beschränken, außerdem sollen ein Rahmen für Schlichtung von Streitigkeiten und ein Informationsaustauschmechanismus aufgebaut werden.

Man erwartet, dass das Abkommen Investitionen in beide Richtungen und Handelsaktivitäten Schub gibt, indem die Steuerlast für Investoren vermindert wird. „Dies wird durch Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Firmen und Schaffung von Arbeitsplätzen eine für beide Seiten vorteilhafte Lage erzeugen“, interpretierte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums in Taipeh.

Neben dem Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichneten Taipeh und Tokyo außerdem zwei Memoranden über den Vollzug von Wettbewerbsgesetzen sowie Zusammenarbeit und Austausch bei Katastrophenverhütung.

Aus Statistiken des Finanzministeriums geht hervor, dass der Handel zwischen Taiwan und Japan im vergangenen Jahr ein Volumen von 61,59 Milliarden US$ erreichte. Japan ist Taiwans drittgrößter Handelspartner und Taiwan Japans zehntgrößter Handelspartner.

Im September dieses Jahres war Japan mit 18,58 Milliarden US$ die drittgrößte Quelle ausländischer Investitionen in Taiwan, Taiwans Gesamtinvestitionen in dem nordostasiatischen Land wiederum beliefen sich auf 3,75 Milliarden US$.

—Quelle: Taiwan Today, 11/27/2015 (SFC-CM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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