05.05.2024

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Politik

KMT nominiert Chu zum Präsidentschaftskandidaten

20.10.2015
Eric Chu (Vierter von links) gemeinsam mit Staatspräsident Ma Ying-jeou (Zweiter von rechts) am 17. Oktober beim KMT-Sonderparteitag in Taipeh, bei dem Chu zum Kandidaten der Partei für die Präsidentschaftswahl in der Republik China 2016 gekürt wurde. (CNA)
Die regierende Nationale Volkspartei (Kuomintang, KMT) berief ihren Parteichef und Bürgermeister von New Taipei City Eric Chu am 17. Oktober zum neuen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl in der Republik China 2016.

Bei einem Sonderparteitag in Taipeh stimmte die Mehrheit der Delegierten dafür, dass Chu die ursprüngliche Kandidatin Hung Hsiu-chu, Vizepräsidentin des Legislativ-Yuan, als KMT-Kandidat ersetzen solle. Der Sonderparteitag war wegen der enttäuschenden Umfragewerte für Hung und Zweifel daran, ob ihre Konzepte für Politik über die Taiwanstraße angemessen seien, angesetzt worden.

In seiner Ansprache, in der Chu das Abstimmungsergebnis annahm, versprach er, die KMT zu einigen und in der im Januar kommenden Jahres anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahl zum Sieg zu führen.

„Die Partei steht kurz davor, Geschichte zu werden oder Geschichte zu machen“, sagte Chu. „Unsere Ziele sind klar: Wir werden die Republik China verteidigen und Taiwan neu aufbauen, indem wir Frieden und Wohlstand über die Taiwanstraße für künftige Generationen fördern.“

Laut Chu braucht die KMT nach ihrer schweren Niederlage bei Kommunalwahlen Ende vergangenen Jahres einen Neuanfang. „Wir werden zeigen, dass die Partei sich anpassen und die schwierigsten Herausforderungen meistern kann“, versicherte er. „Unsere Strategie besteht darin, stets bei den Menschen zu sein und nicht aus den Augen zu verlieren, was wir eigentlich bewerkstelligen wollten.“ Chu fügte hinzu, bei Demokratie gehe es darum, die Voraussetzungen für die Zufriedenheit und das Wohlergehen der Öffentlichkeit zu schaffen.

Chu bat zudem Hung und ihre Anhänger für die Entscheidung um Vergebung und beschrieb sie als einen notwendigen Beschluss, der sein Engagement für die Partei, Präsident Ma Ying-jeous Festlandchinapolitik und die Entwicklung der Nation unterstreiche. „Gleichermaßen bedeutsam ist die Notwendigkeit, Taiwans politisches System in einer Weise zu verändern, dass Rechenschaftspflicht und Verantwortlichkeit besser ausgewogen sind“, definierte Chu und gelobte, während seiner ersten beiden Jahre als neuer Staatspräsident rasch eine Reihe von legislativen Reformen vorzuschlagen und umzusetzen.

Hung akzeptierte die Entwicklung mit Würde und bekräftigte ihre unerschütterliche Unterstützung für die Partei, und sie appellierte an ihre Anhänger, es ihr gleichzutun.

Laut einer Umfrage, die am 18. Oktober von der KMT-Denkfabrik Cross-Strait Policy Association veröffentlicht wurde, beträgt die Unterstützung für Chu 21,9 Prozent, James Soong von der Volksnahen Partei (People First Party, PFP) kommt auf 13,8 Prozent und Tsai Ing-wen von der oppositionellen Demokratischen Progressiven Partei (DPP) auf 45,2 Prozent.

—Quelle: Taiwan Today, 10/19/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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