09.05.2024

Taiwan Today

Politik

Ma will Kooperation mit EU verstärken

01.10.2015
Staatspräsident Ma Ying-jeou lobte am 29. September in Taipeh während einer vom EU-Parlament arrangierten Videokonferenz die Stärke der Beziehungen zwischen Taiwan und der EU. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsident Ma Ying-jeou erklärte am 29. September, die Beziehungen zwischen Taiwan und der EU seien anhaltend stark, und er gelobte, die bilateralen Beziehungen durch verbesserte Zusammenarbeit in einem weiten Themenbereich auf die nächsthöhere Stufe zu heben.

„Seit meinem Amtsantritt im Mai 2008 hat Taiwan wesentliche Fortschritte dabei erzielt, den Austausch und die Interaktion mit der EU auszuweiten“, analysierte Ma. „Belegt wird dies durch die Einbeziehung des Landes in das Schengen-Visabefreiungsprogramm im Jahr 2011, ein Schritt, der nach allgemeiner Auffassung den Weg dafür bereitete, dass Staatsbürger der Republik China heute in 148 Ländern und Territorien in der ganzen Welt direkt bei der Einreise Sofortvisa erhalten oder visafrei einreisen dürfen. Daneben wurden in diesem Zeitraum 79 Kooperationsabkommen unterzeichnet, bei denen es um Zölle, Bildung, Nahrungsmittelsicherheit, Innovation, juristischen Beistand, Forschung und Entwicklung, Technologie, Telekommunikation und Arbeitsferienprogramme für Jugendliche ging.“

So äußerte sich das Staatsoberhaupt im Präsidialamt in Taipeh während einer Videokonferenz, welche die in Brüssel ansässige Freundschaftsgruppe Europaparlament–Taiwan arrangiert hatte.

Nach den Ausführungen von Präsident Ma bewegen sich die Beziehungen zwischen den beiden Seiten stetig voran, im vergangenen Jahr wurde die EU Taiwans fünftgrößter globaler Handelspartner und Taiwan der siebtgrößte Partner der EU in Asien. Der Handel in beide Richtungen nahm zudem übers Jahr um 3,7 Prozent zu und erreichte im Jahr 2014 ein Volumen von 50,9 Milliarden US$.

„Diese gesunde Lage der Dinge führte zu unserer Aufnahme in den Unternehmensverbund Europa (Enterprise Europe Network) im Mai dieses Jahres, was für Taiwans kleine und mittelständische Unternehmen ein Tor zu einem breiten Spektrum von Geschäftsgelegenheiten öffnete“, fuhr er fort. „Es bleibt zu hoffen, dass die EU-Kommission so bald wie möglich Verhandlungen mit Taiwan über ein bilaterales Investitionsabkommen aufnehmen wird und diese robuste Wirtschafts- und Handelspartnerschaft weiter ausbaut.“

Auf der Grundlage der gemeinsamen Werte Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit ist die EU ein energischer Fürsprecher für Taiwans Beteiligung an internationalen Angelegenheiten, versicherte Ma und verwies auf die neun Resolutionen und 18 Erklärungen, welche das EU-Parlament und der Europäische Auswärtige Dienst (European External Action Service, EEAS) im Laufe der vergangenen sieben Jahre verabschiedet haben. „Bei dieser Gelegenheit möchte ich der EU dafür danken, Taiwan bei seinem Streben nach bedeutungsvoller Beteiligung an grenzüberschreitenden Initiativen zu unterstützen. Wir werden die Bemühungen verstärken, globalen Kooperationsprogrammen wie der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO), der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) und der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) beizustehen.“

Für die Zukunft erwartet Ma, dass Taiwan seine Rolle als Friedensstifter in der asiatisch-pazifischen Region ausbauen wird und gleichzeitig das Teilen von Ressourcen und Zusammenarbeit — ein gemeinsames Element seiner Friedensinitiativen für das Ostchinesische und das Südchinesische Meer — sowie europäische Verhandlungen über die Nordsee-Ölproduktion fördert. „Indem territoriale Streitigkeiten beiseitegestellt werden, ist es möglich, einen Mechanismus zur Beilegung von Konflikten, Entwicklung von Ressourcen mit friedlichen Mitteln und Schaffung von dauerhaftem Wohlstand und Stabilität für alle Beteiligten in der Region aufzubauen.“

—Quelle: Taiwan Today, 09/30/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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