06.05.2024

Taiwan Today

Politik

Ma reagiert auf Abes Rede zum Kriegsende

18.08.2015
Staatspräsident Ma Ying-jeou appellierte am 15. August in Taipeh in einer Rede an Japan, sich um freundlichere Beziehungen mit den benachbarten asiatischen Ländern zu bemühen und auf diese Weise regionalen Frieden und Stabilität zu fördern. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsident Ma Ying-jeou erklärte am 15. August, er hoffe, dass Japan vorausschauendere und freundlichere Beziehungen mit seinen Nachbarländern entwickeln und dadurch zum regionalen Frieden und Wohlstand beitragen könne. „Japan muss sich weiterhin direkt seinen Taten stellen, sich tief besinnen und von den Lektionen der Geschichte lernen“, mahnte Ma während der Eröffnungszeremonie einer Sonderausstellung in Taipeh zum Gedenken an den 70. Jahrestag des Sieges der Republik China im Zweiten Chinesisch-japanischen Krieg (1937-1945). Nach den Ausführungen des Staatsoberhauptes kämpften die Streitkräfte der Republik China und die Bürgerschaft tapfer gegen die japanische Invasion, und sie leisteten einen wertvollen Beitrag zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. „Zwar können die Fehler der Vergangenheit vergeben werden, doch die Wahrheit darf nicht vergessen werden“, betonte er. „Der Sieg der Republik China beendete Japans Kolonialherrschaft über Taiwan (1895-1945) und gab die Insel dem Mutterland zurück“, fuhr Ma fort und fügte hinzu, diese Tatsache stelle ein ehrenhaftes und unvergessliches Kapitel in der Geschichte des Landes dar. Als Reaktion auf eine Ansprache, die der japanische Premierminister Shinzo Abe am Tag zuvor zum 70. Jahrestag vom Ende des Zweiten Weltkrieges gehalten hatte, meinte Präsident Ma, er hoffe, Japan könne es besser machen und mehr Selbstbesinnung üben, besonders bei der Frage der so genannten „Trostfrauen“. Zwar erkennt die Regierung die Beiträge von japanischen Ingenieuren wie Yoichi Hatta zur Entwicklung Taiwans an, doch verursachte der Krieg im Land große Schäden, kostete Millionen von Menschenleben und fügte zahlreichen Trostfrauen unheilbare Wunden zu. Alle Völker der Republik China, Japans und anderer asiatischer Nationen waren Opfer des Militarismus, doch die festen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Taiwan und Japan nach dem Krieg sind ein Beispiel der Versöhnung für andere asiatische Länder, die aus dem Schatten des Konfliktes treten möchten, so Ma. Das Außenministerium gab am 15. August eine Stellungnahme bekannt, in welcher der Besuch von mehreren Abgeordneten des japanischen Parlaments im Yasukuni-Schrein in Tokyo am gleichen Tag bedauert wurde. „Wir appellieren an japanische Politiker, die schmerzhaften Erinnerungen der Menschen in den umliegenden Ländern und Territorien zu berücksichtigen, aus der Vergangenheit zu lernen und daran zu arbeiten, regionalen und internationalen Frieden und Stabilität zu fördern“, verlautete das Außenministerium. —Quelle: Taiwan Today, 08/17/2015 (SFC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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