02.05.2024

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Regierungskabinett wirbt verstärkt ausländische Studierende an

15.06.2015
Studierende aus Südostasien, die an der National Taiwan Ocean University in Keelung eingeschrieben sind, posierten in traditioneller Tracht während einer Begrüßungsveranstaltung auf dem Campus in der nordtaiwanischen Hafenstadt. (CNA)
Taiwans talentierten Nachwuchs durch verstärktes Anwerben internationaler Studierender zu fördern ist ein politisches Ziel, das bei der Regierung der Republik China hohe Priorität genießt, erklärte Premierminister Mao Chi-kuo am 11. Juni.

„Wir stehen einer großen demografischen Veränderung gegenüber, außerdem haben wir mit laufender Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte zu kämpfen und erleben einen Zustrom von Einstiegs-Arbeitskräften“, sagte Mao. „Alle betreffenden Behörden sollten sich dieser Angelegenheit annehmen und der Privatwirtschaft dabei helfen, qualifizierte Fachleute, Studierende und Arbeiter aus dem In- und Ausland einzustellen und in der Belegschaft zu halten.“

So äußerte sich der Regierungschef nach einer Informationssitzung, bei welcher der Rat für Auslandsgemeinschaft-Angelegenheiten (Overseas Community Affairs Council, OCAC) das Kabinett über erhöhte Anreize für ausländische Studierende, nach dem Examen im Land zu bleiben und hier zu arbeiten, unterrichtet hatte.

Im Juli vergangenen Jahres war ein Punktesystem eingerichtet worden, um diesem Ziel näher zu kommen, bemerkte Mao und fügte hinzu, im ersten Jahr habe man ausländischen Absolventen 2000 Stellen angeboten, und bis Ende Mai seien 693 Anträge genehmigt worden. „OCAC plant eine weitere Diversifizierung der Einstellungskanäle, die Bandbreite soll vergrößert werden, um ausländische Studierende mit einzuschließen, welche eine Berufsausbildung durchlaufen, und es werden stärkere Anstrengungen unternommen, Gelegenheiten nach dem Examen zu schaffen.“

Zu Regionen, die in dem Plan erfasst sind, gehören südostasiatische Länder, die starke gewerbliche Verbindungen mit Taiwan aufweisen wie Indonesien, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Thailand und Vietnam sowie Japan und Südkorea. Man erwartet, dass dieses Unterfangen die Zahl neuer Studierender bis 2025 auf 25 000 im Jahr steigern wird, und 44 Prozent von ihnen sollen schließlich in die Arbeitnehmerschaft des Landes eingegliedert werden.

„Das politische Konzept der ausländischen Studierenden ist ein Eckpfeiler des Bildungssystems des Landes“, betonte Mao. „Diese Studierenden entwickeln eine tiefe Zuneigung für das Land und spielen eine hilfreiche Rolle dabei, internationale Unterstützung für Taiwan zu konsolidieren, ganz gleich ob sie in Taiwan bleiben oder in ihre Heimat zurückkehren.“

Während die volle Wirkung der Anwerbungs- und Beschäftigungsstrategie von OCAC spürbar wird, erwartet der Premier nach eigenen Worten, dass die Regierung auch kürzerfristige Fortschritte dabei macht, Taiwans Probleme bei Demografie und Arbeitsmarkt anzugehen.

—Quelle: Taiwan Today, 06/12/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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