07.05.2024

Taiwan Today

Politik

Ma würdigt Leistungen der Armee der Republik China im Zweiten Weltkrieg

04.06.2015
Staatspräsident Ma Ying-jeou erörterte während einer Videokonferenz mit dem Zentrum für Demokratie, Entwicklung und Rechtsstaatlichkeit, welche die Stanford University am 3. Juni in den USA veranstaltete, Taiwans Beziehungen mit Festlandchina und den USA. (CNA)
Staatspräsident Ma Ying-jeou erklärte am 3. Juni, die Streitkräfte der Republik China hätten einen unschätzbaren Beitrag zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg geleistet und damit die Grundlage geschaffen für die Freiheit und den Wohlstand, derer sich 70 Jahre später die Menschen in Taiwan erfreuen können. Die häufig schlecht ausgestatteten Streitkräfte des Landes hätten unermessliche Tapferkeit an den Tag gelegt, während des Zweiten Chinesisch-japanischen Krieges (1937-1945) 800 000 mit modernsten Waffen ausgerüstete japanische Truppen zu binden, so Ma. Solches Heldentum ermöglichte es der alliierten Streitmacht, zum Gegenangriff überzugehen und sich letztendlich auf den Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs in Asien und Europa durchzusetzen, fügte er hinzu. So äußerte sich das Staatsoberhaupt während einer Videokonferenz mit dem Zentrum für Demokratie, Entwicklung und Rechtsstaatlichkeit, welche die Stanford University in den USA veranstaltete. Bei der Videokonferenz unter dem Vorsitz von William Perry, dem ehemaligen Verteidigungsminister der USA (amtierte 1994-1997 unter US-Präsident Bill Clinton) saßen unter anderem auch Karl Eikenberry, ehemaliger Botschafter der USA in Afghanistan, und Thomas Fingar, ehemaliger Vorsitzender des Nationalen Aufklärungsrates der USA (U.S. National Intelligence Council), auf dem Podium. Laut Ma wurde der Sieg der Republik China über Japan am Ende des achtjährigen Konfliktes möglich durch die standhafte Unterstützung der USA. Er verwies auf das Kampfflieger-Geschwader „Fliegende Tiger“ (Flying Tigers) und das Leih- und Pachtgesetz (Lend-Lease Act) im Jahr 1941 als Beispiele für die amerikanische Freundschaft und Großzügigkeit. Die Flying Tigers waren ein Verband aus freiwilligen US-amerikanischen Piloten unter der Schirmherrschaft der Luftwaffe der Republik China, die von 1941 bis 1942 im Einsatz waren. Das Geschwader flog Kampfflugzeuge vom Typ Curtiss P-40 und konnte eine beachtliche Zahl von Siegen über japanische Luftwaffenverbände erzielen. Diese Verbindungen zwischen der Republik China und den USA gediehen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, rekapitulierte der Staatschef, und zwischen 1950 und 1965 stellte Washington für Taiwan Wirtschaftshilfe in Höhe von 1,5 Milliarden US$ bereit, außerdem wurde die bilaterale militärische Allianz mit der Unterzeichnung des Sino-amerikanischen Verteidigungsvertrages im Jahr 1954 formal besiegelt. Im Einzelnen wurde ein gemeinsames Kommuniqué zwischen den beiden Seiten während des Staatsbesuches von US-Präsident Dwight D. Eisenhower in Taiwan 1960 für die folgenden zwei Jahrzehnte zum Fundament für die stabile Entwicklung der Republik China und Frieden in der Taiwanstraße, ergänzte Ma. Zwar beendeten Taipeh und Washington ihre formalen diplomatischen Beziehungen im Jahr 1979, doch nach den Worten von Präsident Ma verpflichtet das im gleichen Jahr erlassene Gesetz über die Taiwan-Beziehungen (Taiwan Relations Act, TRA) die USA, Taiwan mit Defensivwaffen auszustatten, um Stabilität in der Taiwanstraße zu gewährleisten. Ma ist überzeugt, dass die Beziehungen zwischen Taiwan und den USA heute so gut sind wie in 36 Jahren nicht, und das Verhältnis sei gekennzeichnet durch eine solide Grundlage von gegenseitigem Vertrauen und wesentlichen Fortschritten in allen Bereichen. „Seit ich im Mai 2008 mein Amt antrat, wurde das gegenseitige Vertrauen auf den höchsten Regierungsebenen wiederhergestellt“, unterstrich Ma. Andere Beispiele für diesen gesunden Stand der Dinge seien die Waffenverkäufe im Wert von 18,3 Milliarden US$ von den USA an Taiwan in den vergangenen sieben Jahren sowie die Aufnahme des Landes in das Visabefreiungsprogramm der USA, bemerkte er. „All diese Dinge zusammengenommen zeigen, dass Taiwan ein wichtiger Sicherheits- und Wirtschafts-Partner der USA ist“, schlussfolgerte Ma. Im Hinblick auf den Austausch über die Taiwanstraße teilte Ma mit, er sei entschlossen, den Status Quo des Prinzips „keine Wiedervereinigung, keine Unabhängigkeit und keine Gewaltanwendung“ im Rahmen der Verfassung der Republik China beizubehalten und gleichzeitig Frieden und Entwicklung auf der Grundlage des „Konsens von 1992“ (ein China mit jeweils eigenen Interpretationen) zu fördern. „Diese politischen Konzepte haben die Taiwanstraße tiefgreifend verwandelt, von einem Krisenherd in eine Oase des Friedens“, versicherte Ma. „Der Teufelskreis von Beziehungen über die Taiwanstraße und Außenbeziehungen der Vergangenheit ist nun zu einem Tugendkreis geworden, und die Lage über die Taiwanstraße ist stabiler und friedlicher als je zuvor in den vergangenen 66 Jahren.“ Der Präsident meinte, der erfolgreiche Umgang mit den Beziehungen über die Taiwanstraße auf Grundlage des „Konsens von 1992“ sei einer der entscheidenden Gründe für die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen Taiwan und den USA. Abgesehen vom Streben nach stabilen Beziehungen mit Festlandchina arbeitet Taiwan laut Ma daran, zu einem regionalen Friedensstifter zu werden. Ersichtlich ist dies an seiner Friedensinitiative Ostchinesisches Meer (East China Sea Peace Initiative, ECSPI) von 2012, welche zur Unterzeichnung eines Fischereiabkommens mit Japan führte — eine Entwicklung, die von der internationalen Gemeinschaft weithin gelobt und unterstützt wurde. Im gleichen Sinne regte Präsident Ma im vergangenen Monat die Friedensinitiative Südchinesisches Meer an und appellierte an alle beteiligten Parteien, Streitigkeiten beiseitezustellen, nach Frieden und Gegenseitigkeit zu streben sowie gemeinsame Erforschung und Entwicklung zu fördern. „Den Menschen und der Regierung der Republik China ist unser hart erarbeiteter Frieden und Wohlstand teuer, und wir hoffen, dass alle Länder die schmerzhaften Lektionen der Geschichte in eine Kraft für regionalen Frieden und Wohlstand verwandeln können“, schloss er. —Quelle: Taiwan Today, 06/03/2015 (SFC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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