03.05.2024

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Politik

Taiwan bereitet sich auf Beteiligung an AIIB-Initiative vor

20.05.2015
Taiwan will mit der modernen Technologie des Landes und der ausgiebigen Erfahrung bei Infrastrukturentwicklung einen wesentlichen Beitrag zur AIIB-Initiative leisten. (CNA)
Es sollen keine Mühen gescheut werden, Taiwans Streben nach Beteiligung an der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (Asian Infrastructure Investment Bank, AIIB) zu stärken, gleichzeitig soll einheimischen Unternehmen dabei geholfen werden, damit zusammenhängende Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, teilte das Regierungskabinett der Republik China am 18. Mai mit.

Eine Arbeitsgruppe, die von Vizepremier Chang San-cheng geleitet wird und der Vertreter von mehreren Regierungsbehörden wie dem Finanzministerium und der Kommission für Öffentliche Bauvorhaben (Public Construction Commission, PCC) angehören, befasst sich damit, Strategien zu formulieren und die Finanzierung zu koordinieren.

Dazu zählt Unterstützung für Vorhaben taiwanischer Firmen im Ausland über einen Zeitraum von drei Jahren durch einen Fonds mit 20 Milliarden NT$ (584 Millionen Euro), der von der Export-Import-Bank der Republik China (beaufsichtigt vom Finanzministerium) verwaltet wird, sowie Finanzierung von Exportdarlehen für grüne Energie und industrielle Ausstattung in Höhe von 4,6 Milliarden NT$ (134 Millionen Euro) durch den Nationalen Entwicklungsfonds.

Finanzminister Chang Sheng-ford erachtet die Einbindung der Regierung als entscheidend dabei, einheimischen Firmen den Weg zu ebnen, sich an der AIIB und bankenfinanzierten Infrastrukturentwicklungen in Zentral- und Südostasien zu beteiligen. „Taiwan ist dank reichlich vorhandenen Kapitals, talentiertem Nachwuchs und technischem Knowhow bei der Umsetzung solcher Großprojekte für eine Beteiligung bestens qualifiziert“, versicherte er. „Diese Beteiligung nutzt den inländischen Sektoren Banken, Versicherungen und Bauwesen, außerdem schärft sie das globale Profil des Landes und erweitert die Partizipation an regionaler Integration.“

Ähnlich wie Chang äußerte sich PCC-Minister Jack Hsu und stellte fest, der zweiteilige Plan der Kommission werde Taiwan unweigerlich dabei helfen, sich einen Platz am AIIB-Tisch zu sichern. „Taiwanische Bauberater und Dienstleistungsanbieter, welche Aufträge für ausländische Infrastrukturprojekte im Wert von über 5,93 Milliarden NT$ (173 Millionen Euro) gewinnen, können Bietungsbürgschaften für ihre inländischen Unternehmungen vermindern“, bemerkte er. „Dazu wird die Regierung einheimischen Firmen Zuschüsse bieten, damit sie Betriebe im Ausland einrichten und Personal dafür schulen können, wobei letztendlich das Ziel darin besteht, Taiwans Interessen in der Bank zu fördern.“

Laut Statistiken von der Asiatischen Entwicklungsbank (Asian Development Bank, ADB) werden Infrastruktur-Investitionen in der Region in den kommenden zehn Jahren auf 8 Billionen US$ geschätzt, und es wird erwartet, dass AIIB-Mitglieder dabei einen beträchtlichen Anteil der Finanzlast tragen werden.

Die AIIB war 2014 von Festlandchina und 20 anderen asiatischen Volkswirtschaften mit einem Kapital-Grundstock von 100 Milliarden US$ gegründet worden. Sie gilt weithin als potenzieller Konkurrent der Weltbank.

—Quelle: Taiwan Today, 05/19/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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