06.05.2024

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Taipeh und Beijing verhandeln über Warenhandelsabkommen

01.04.2015
Bevorzugter Zollstatus für großformatige Bildschirme, eines von Taiwans typischen Hightech-Erzeugnissen, wird Erwartungen zufolge bei der in Beijing laufenden zehnten bilateralen Verhandlungsrunde über ein Warenhandelsabkommen mit Festlandchina einer der Brennpunkte sein. (Mitarbeiterfoto / Huang Chung-hsin)
Die zehnte Runde von Verhandlungen über ein Warenhandelsabkommen zwischen Taiwan und Festlandchina begann am 31. März in Beijing, Fragen wie Marktöffnung und Zollzugeständnisse standen dabei im Mittelpunkt.

Taiwans Delegation unter der Leitung von Yang Jen-ni, Generaldirektorin des Außenhandelsamtes (Bureau of Foreign Trade, BOFT) im Wirtschaftsministerium der Republik China, verhandelt mit den festlandchinesischen Gesprächspartnern über bevorzugten Zollstatus für gefährdete Branchen wie die Automobilindustrie, Bildschirme, Maschinenwerkzeuge und petrochemische Produkte.

„Bei dieser dreitägigen Gesprächsrunde werden die Unterhändler Gedanken austauschen über das Freihandelsabkommen (Free Trade Agreement, FTA), das im November vergangenen Jahres zwischen Südkorea und Festlandchina geschlossen wurde“, erklärte der stellvertretende Wirtschaftsminister Cho Shih-chao. „Das Ministerium will in der kommenden Woche einen Bericht vorstellen, in dem die Auswirkungen des FTA auf den einheimischen industriellen Sektor eingeschätzt werden, und Taiwan erwartet, durch das Warenhandelsabkommen über die Taiwanstraße bessere Vorzugszölle zu erhalten als Südkorea.“

Im Hinblick auf die Öffnung der jeweiligen Märkte, einem Kernelement auf der Warenhandels-Tagesordnung, war zwischen beiden Seiten bei der neunten Verhandlungsrunde, die im September vergangenen Jahres im osttaiwanischen Landkreis Yilan stattfand, eine vorläufige Einigung erzielt worden. Zollfreiheit für aufgelistete Güter wird in fünf Stadien bewerkstelligt — sofort, binnen fünf Jahren, binnen 10 Jahren, binnen 15 Jahren und Ausnahmen.

Nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums wurden noch keine deutlichen Standpunkte dazu gebildet, welche Produkte von den vier gefährdeten Branchen auf die Liste der Zollsenkungen kommen werden. Man erwartet, dass man in dieser Frage in der zehnten Verhandlungsrunde vorankommen wird.

Daneben werden auch Fragen außerhalb des Themenbereichs Zölle erörtert wie technische Hindernisse beim Handel, Hygiene- und Pflanzenschutzmaßnahmen für Nahrungsmittelsicherheit sowie Pflanzen- und Tiergesundheit.

„Das Wirtschaftsministerium stimmt sich bei den Verhandlungen eng mit dem Parlament ab“, bemerkte Cho und fügte hinzu, er sei zuversichtlich, dass man in naher Zukunft Fortschritte machen könne bei der beschleunigten Verabschiedung des Gesetzes zur Aufsicht über bilaterale Abkommen. „Dieses Gesetz wird die Ratifizierung des Warenhandelsabkommens fördern und Taiwans Wettbewerbsfähigkeit im globalen Handel und die Wirtschaftsentwicklung stärken.“

—Quelle: Taiwan Today, 03/31/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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