06.05.2024

Taiwan Today

Politik

Präsident Ma ruft am Jahrestag des Zwischenfalls am 28. Februar zur Versöhnung auf

03.03.2015
Präsident Ma Ying-jeou (rechts) tröstet das Familienmitglied eines Opfers des Zwischenfalls am 28. Februar während einer Gedenkfeier in Taipeih. (Mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Präsident Ma Ying-jeou hat an alle Schichten der Gesellschaft appelliert, zusammenzustehen und die Lehren aus der Geschichte des Zwischenfalls am 28. Februar zu ziehen. “Noch Jahrzehnte später sind Misstrauen und nicht verarbeitete eine Hinterlassenschaft dieser Tragödie Traumata in unserer Gesellschaft”, sagte er. “Die Regierung steht nach wie vor zu ihrer Verantwortung und wird es nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert.” Ma machte die Bemerkungen während einer Gedenkfeier anlässlich des Friedenstages in Taipeh am 28 Februar. Der Zwischenfall am 28. Februar ereignete sich im Jahre 1947, als Demonstranten verlangten, dass der damalige Gouverneur Chen Yi Reformen durchführen sollte. Als diese Forderungen nicht erfüllt wurden, kam es auf der ganzen Insel zu Aufständen gegen die Regierung. Bei Wiederherstellung der Ordnung fielen der militärischen Verstärkung aus Festlandchina Tausende zum Opfer. “Ich habe tiefes Mitgefühl mit den Familien der Opfer und mir ist klar, dass ihr Schmerz nicht so einfach durch Entschädigungen und Entschuldigungen gelindert werden kann,” versicherte Ma, und fügte hinzu, dass die Regierung alles unternommen hat, um das Unrecht der Vergangenheit wiedergutzumachen. Dies beinhaltet, den 28. Februar zu einem staatlichen Feiertag gemacht, Denkmäler und Gedenkstätten errichtet sowie eine Stiftung gegründet zu haben, die den Zwischenfall untersucht. Außerdem wurde das Ereignis zu einem wichtigen Bestandteil bei der Vermittlung von Menschenrechten. “Seit Gründung der Gedenkstiftung im Jahre 1995 wurde in 2881 Fällen eine finanzielle Entschädigung im Gesamtwert von 7,2 Milliarden NT$ [228,2 Millionen US$] an 9.920 Empfänger ausgezahlt”, erklärte Ma. Außerdem, nach der Überarbeitung im Jahre 2013 des 228 Incident Disposition and Compensation Act wurde die Entschädigungsfrist um vier Jahre verlängert und seitdem 15 neue Anträge positiv beschieden, ergänzte er. “Geschichte ist objektiv, doch Gefühle sind nun mal subjektiv”, betonte Ma. “Die Fehler der Vergangenheit möge man vergeben, aber was wirklich passiert ist, darf niemals vergessen werden.” Mit Blick auf die Zukunft versicherte der Präsident, dass die Regierung gemeinsam mit dem Volke sich für sozialen Zusammenhalt, Frieden und Stabilität einsetzen würde. “Wir verpflichten uns, Differenzen durch Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt zu überwinden und suchen den Dialog statt der Konfrontation”, sagte er abschließend. “Die Wunden in unserer Gesellschaft werden nur durch Liebe und Aufrichtigkeit geheilt.” —Quelle: Taiwan Today, 3/2/2015 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell