06.05.2024

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Politik

Feuchtgebiet-Schutzgesetz in Taiwan in Kraft getreten

04.02.2015
Ein Schwarm aus Schwarzgesichtigen Löffelreihern (Platalea minor) überwintert im Aogu-Feuchtgebiet im Landkreis Chiayi, was die blühende Biovielfalt in solchen Lebensräumen im südlichen Taiwan belegt. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Forstamtes)
Ein Gesetz, das die Biovielfalt und Nachhaltigkeit in Taiwans Feuchtgebieten bewahren soll, trat am 2. Februar in Kraft und fördert den Ruf des Landes als regionale Führungsmacht bei der verantwortungsvollen Nutzung ökologischer Schätze. „Das Feuchtgebiet-Schutzgesetz soll ein Gleichgewicht halten zwischen Umweltschutz und Wirtschaftsentwicklung“, erklärte Innenminister Chen Wei-zen. „Umgesetzt wird dies durch ein Klassifizierungssystem und dedizierte Verwaltungsmechanismen. Wer von der Nutzung von Feuchtgebieten für gewerbliche Produktion, Geschäftsbetriebe oder Fremdenverkehrszwecke profitieren möchte, muss eine Genehmigung von den zuständigen Behörden einholen.“ Das Gesetz gehört zu den Anstrengungen der Regierung, die Bedürfnisse und Rechte der Menschen mit regionaler Entwicklung und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Es gestattet die gegenwärtige Nutzung ausgewiesener Feuchtgebiete für Aktivitäten wie Landwirtschaft und Aquakultur. In dem Gesetz werden Taiwans 83 Feuchtgebiete im Hinblick auf ihre internationale, nationale und regionale Bedeutung auf Grundlage ihres ökologischen Wertes klassifiziert. Sie werden überdies eingeteilt in Zonen von Kern-Umweltschutz, ökologischer Wiederherstellung, Umwelterziehung und Verwaltungsdiensten. In Feuchtgebieten von internationaler oder nationaler Bedeutung wie in den Mündungsgebieten der Flüsse Sicao und Zengwen im südtaiwanischen Tainan bleiben Bauvorhaben verboten. Daneben sind Lokalverwaltungen verpflichtet, sich mit dem Bau- und Planungsamt des Innenministeriums über jegliche geplante Entwicklungen in und um ausgewiesene Feuchtgebiete zu beraten. Das Gesetz sieht überdies empfindliche Strafen vor. Verstöße werden mit Geldstrafen zwischen 300 000 bis 1,5 Millionen NT$ (8340–41 700 Euro) geahndet, zusätzlich müssen eine bis acht Stunden Umwelterziehung absolviert werden. Wer wildlebende Tiere jagt, fängt und tötet oder Arten ohne Genehmigung in die freie Wildbahn entlässt oder erntet, muss mit Geldbußen über 60 000 bis 500 000 NT$ (1668–13 900 Euro) plus ebenfalls eine bis acht Stunden Unterricht rechnen. „Das Gesetz erhält durch seine allgemeinen Vorschriften echte Wirksamkeit, und bei der Verwaltung und dem Schutz von Taiwans Feuchtgebieten werden wesentliche Verbesserungen erwartet“, versicherte Chen und fügte hinzu, es seien ergänzende Maßnahmen im Gespräch wie zusätzliche 50 Millionen NT$ (1,39 Millionen Euro) für entsprechende Umweltschutzinitiativen. —Quelle: Taiwan Today, 02/03/2015 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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