06.05.2024

Taiwan Today

Politik

Ma nach Wahlniederlage als KMT-Parteivorsitzender zurückgetreten

04.12.2014
KMT-Parteichef Ma Ying-jeou verbeugt sich am 3. Dezember während einer Parteikonferenz in Taipeh, um sich dafür zu entschuldigen, die Unterstützer der Partei enttäuscht zu haben. (CNA)
Staatspräsident Ma Ying-jeou erklärte am 2. Dezember nach Verlusten der regierenden Nationalen Volkspartei (Kuomintang, KMT) bei Kommunalwahlen am Sonnabend zuvor seinen Rücktritt als KMT-Vorsitzender.

„Als Parteivorsitzender bitte ich unsere Unterstützer um Verzeihung, unsere Vorväter in der Partei und auch die jetzigen Parteimitglieder enttäuscht zu haben. Ich werde gründlich darüber nachdenken, was geschehen ist“, sagte Ma während der wöchentlichen Zhongshan-Konferenz der KMT in Taipeh.

„Während ich zurücktrete, darf die KMT nicht stehenbleiben. Dieser Moment markiert stattdessen einen neuen Anfang“, versicherte er. „Zwar haben wir diese Schlacht nicht gewonnen, doch wir dürfen nicht unserem Glauben oder unseren Werten entsagen. Wir haben die Wahlen verloren, aber wir werden nicht das Vertrauen der Menschen verlieren.“

Bei den Wahlen für Bürgermeister und Kreisvorsteher am 29. November hatte die KMT lediglich sechs Posten behalten können und erhielt 40,7 Prozent aller Wählerstimmen, die oppositionelle Demokratische Progressive Partei (DPP) gewann 13 Posten und kam auf 47,44 Prozent der Wählerstimmen.

Das von Premierminister Jiang Yi-huah geführte Regierungskabinett der Republik China trat zwei Tage nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse geschlossen zurück.

Seit er im Jahr 2005 erstmals das Amt des KMT-Parteivorsitzenden übernommen hatte, stellte Ma fest, betrachtete er Reform und Einheit als seine wichtigsten Aufgaben. „Dies waren die Erwartungen nicht nur aller Parteimitglieder, sondern auch der allgemeinen Öffentlichkeit.“

Laut Ma wurden während seiner Zeit als Parteichef viele Reformmaßnahmen umgesetzt. „Wir müssen jedoch zugeben, dass die Ergebnisse nicht die Forderungen der Öffentlichkeit erfüllten. Ich schäme mich, dass die Menschen von der KMT so enttäuscht sind.“

Trotz der Niederlage „glauben wir fest daran, dass der Fehler nicht in unserem allgemeinen Plan für nationale Entwicklung oder unseren Anstrengungen in Richtung Liberalisierung liegt“, fuhr er fort. „Wir werden bescheiden der Stimme des Volkes lauschen und weiterhin pflichtbewusst unsere Aufgaben erfüllen.“

Am Ende seiner Rücktrittsrede rief Ma alle Parteimitglieder dazu auf, nicht zu vergessen, weswegen sie angefangen hatten, sich mit Politik zu befassen, und einen Prozess der Reformen von innen zu beginnen.

Ma Ying-jeou appellierte an alle Parteimitglieder, Ruhe zu bewahren und zusammenzuarbeiten. „Seid nicht niedergeschlagen oder entmutigt“, riet er. „In den vergangenen 120 Jahren hat die KMT zahlreiche Rückschläge erlebt, ist aber nie besiegt worden. Lasst uns dieser Fehlschlag der Anfang unseres nächsten Erfolges sein.“

—Quelle: Taiwan Today, 12/03/2014 (SFC-MJH)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell