Taiwan hat sich Liberalisierung zu Eigen gemacht und unterzieht sich einem allumfassenden Prozess regulatorischer Reformen, erklärte er und ergänzte, diese Maßnahmen würden dafür sorgen, dass das Land bei der regionalen Integration nicht abseits stehen bleibe.
So äußerte sich das Staatsoberhaupt bei einer Begegnung mit Kishore Mahbubani, Dekan der Lee Kuan Yew School of Public Policy, im Präsidialamt in Taipeh. Es ist der zweite Besuch des angesehenen Gelehrten aus Singapur in Taiwan.
Nach den Worten von Präsident Ma war der Abschluss eines Abkommens über Wirtschaftspartnerschaft zwischen Taiwan und Singapur im vergangenen Jahr eine bedeutsame Entwicklung. „Es war das erste Abkommen dieser Art, das von unserem Land mit einem Mitglied des Verbandes südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN) unterzeichnet wurde“, sagte er.
Das Abkommen erzeugte für beide Seiten echte Vorteile, seit es im April dieses Jahres in Kraft trat, so Ma. „Belegt wird dies durch die Gesamtexporte nach Singapur von Mai bis Oktober mit einem Volumen von 10,92 Milliarden US$, eine Zunahme von 7,6 Prozent, wogegen die Lieferungen von dem Stadtstaat nach Taiwan zwischen Mai und September um 6 Prozent auf 6,59 Milliarden US$ stiegen.“
Ma fuhr fort, etwa 70 Prozent von Singapurs Exporten würden nun von Freihandelsabkommen abgedeckt. „Das energische Vorgehen des Landes für die Unterzeichnung solcher Verträge bietet ein gutes Beispiel für Taiwan, da beide Länder eine ähnliche Wirtschaftsstruktur aufweisen.“
Im Hinblick auf Taiwans Rollen als regionaler Friedensstifter bemerkte der Präsident, die Friedensinitiative Ostchinesisches Meer (East China Sea Peace Initiative, ECSPI), die er im August 2012 angeregt hatte, habe es Taiwan und Japan ermöglicht, im Folgejahr ein wegweisendes Fischereiabkommen unter Dach und Fach zu bringen. „Es ebnete zudem den Weg für Taiwan und die Philippinen, in diesem Jahr ein ähnliches Problem friedlich beizulegen.“
Laut Ma wurde die Initiative von US-Außenminister John Kerry und dem australischen Verteidigungsminister David Johnston begrüßt und ist ein Modell für die Lösung der geopolitischen Konfrontation im Südchinesischen Meer.
—Quelle: Taiwan Today, 11/28/2014 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com