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Chu, Tsai und Soong in zweiter Fernsehdebatte

05.01.2016
Vor ihrer zweiten Fernsehdebatte im 2. Januar in Taipeh stellten die drei Kandidaten für die Präsidentschaftswahl der Republik China 2016 demonstrative Einigkeit zur Schau. Die Kandidaten von links nach rechts: Eric Chu von der KMT, James Soong von der PFP und Tsai Ing-wen von der DPP. (CNA)
Die drei Kandidaten für die Präsidentschaftswahl der Republik China Eric Chu, Tsai Ing-wen und James Soong legten am 2. Januar in Taipeh während ihrer zweiten und letzten Fernsehdebatte auf Fragen von taiwanischen Bürgergruppen ihre zentralen politischen Konzepte dar.

Das Trio sprach Fragen der nationalen Entwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen, Rechtsprechung, Arbeitnehmerangelegenheiten und Technologie an. Alle drei zeigten sich optimistisch im Hinblick auf die Modernisierung der Internet-Infrastruktur des Landes, Beibehaltung der Unabhängigkeit der Zentralbank und die Umsetzung juristischer Reformen.

Chu von der regierenden Nationalen Volkspartei (Kuomintang, KMT) schlug vor, Gerichts-Assessoren im Rechtssystem des Landes einzuführen, eine Ansicht, die von seinen Kollegen geteilt wurde. „Es ist die Pflicht des Staatspräsidenten, die Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten und juristische Reformen zu fördern“, bemerkte er. „Durch die Umsetzung dieses Mechanismus unabhängiger Einschätzung können wir die Gefahr fragwürdiger Gerichtsentscheidungen minimieren.“

Der KMT-Parteichef plant überdies, die Rechte von Arbeitnehmern besser zu schützen, wozu er Änderungen an geltenden Arbeitnehmer-Gesetzen anstrebt. „Wir werden diese Frage anpacken, indem wir die Durchsetzung von Arbeitnehmerstandards stärken und gleichzeitig die allgemeine Gehaltsstruktur in Taiwan anheben“, kündigte er an. „Mit einer dreigleisigen Strategie zur Förderung von Wirtschaftswachstum sind wir überaus zuversichtlich, dass wir binnen vier Jahren den Mindestlohn von 20 008 NT$ (556 Euro) auf 30 000 NT$ (833 Euro) erhöhen können.“

Soong von der Volksnahen Partei (People First Party, PFP) befürwortete einen Vier-Punkte-Plan, um das Wachstum von Taiwans Wirtschaft beizubehalten. „Kleine und mittelständische Unternehmen sind das Fundament des Landes“, unterstrich er und fügte hinzu, die Regierung dürfe nichts unversucht lassen, ihnen dabei zu helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Bühne zu verbessern. „Zur Modernisierung der Verwaltung kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie ihrer Fabrikationsfertigkeiten beizutragen hat bei uns Priorität. Dies kann geschehen, indem man für sie sichere Kapitalquellen und eine beständige Versorgung mit hochwertigen Arbeitskräften findet. Dann können wir anfangen, daran zu arbeiten, die Vertriebskanäle zu stützen, wodurch wir ihnen helfen, ihre internationale Präsenz zu vergrößern.“

Der PFP-Vorsitzende glaubt, dass eine Führungspersönlichkeit eine Perspektive bieten und diese durch die Verwaltung verfügbarer Ressourcen rasch verwirklichen muss. „Taiwan braucht jemanden, der versteht, wie man Unterschiede vereinigt und Bemühungen bündelt, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen“, sinnierte Soong.

Ähnlich äußerte sich Tsai von der Demokratischen Progressiven Partei (DPP). Sie rief zu Einheit auf, um die Entwicklung des Landes auf die nächsthöhere Stufe zu heben. Die DPP-Parteivorsitzende versprach, nach der Wahl mit ihren Rivalen bei den bevorstehenden Herausforderungen zusammenzuarbeiten. „Wir werden eine solide Grundlage für Taiwans nachhaltiges Wachstum schaffen, indem wir alle Kräfte vereinen, die für Reformen sind“, gelobte sie. „Dies kann erreicht werden, indem man die einheimische Politik umwandelt, und zwar durch Überbrückung der Generationslücken, Verbesserung der Effizienz der Regierung, Ankurbeln von Reformen des Parlaments, Verwirklichung von Gerechtigkeit im Übergang und ein Ende von Parteistreitigkeiten.“

—Quelle: Taiwan Today, 01/04/2016 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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