Staatspräsident Lai Ching-te hielt am 18. November in Taipeh eine Ansprache vor dem diesjährigen Investitionsforum der Europäischen Union (EU) und brachte darin seine Hoffnung zum Ausdruck, die Handelsbeziehungen mit der EU auszuweiten, um die Belastbarkeit und Sicherheit beider Volkswirtschaften zu stärken und dabei die Stabilität globaler Lieferketten zu gewährleisten.
Wie das Präsidialamt verlautete, wurde die Veranstaltung vom Europäischen Wirtschafts- und Handelsbüro (European Economic and Trade Office, EETO) in Taiwan organisiert. Namhafte Teilnehmer:innen waren unter anderem EETO-Chef Lutz Güllner, die stellvertretende Generaldirektorin für Handel der Europäischen Kommission Maria Martin-Prat und Angehörige des in Taiwan stationierten ausländischen diplomatischen Korps.
Taiwan und die EU seien unverzichtbare strategische Partner, welche die Werte Freiheit und Demokratie gemeinsam hätten, definierte Lai. Angesichts der Gefahr des expandierenden Autoritarismus müssten die beiden Seiten nun mehr als je zuvor in Einigkeit vorgehen, mahnte er.
Das Staatsoberhaupt pries ferner Fortschritte bei den bilateralen Beziehungen der jüngsten Jahre und verwies auf die Verbindungsinitiative Taiwan-Europa, den Kreditfonds Mittel- und Osteuropa und die erweiterte Zusammenarbeit im Halbleitergewerbe. Im vergangenen Jahr initiierte Taiwan 22 neue Investitionsprojekte in der EU mit einem Gesamtwert von 4,9 Milliarden US$, ein eindrucksvolles Wachstum um 750 Prozent gegenüber 2022, urteilte er und ergänzte, solche positiven Entwicklungen hätten dazu beigetragen, die Partnerschaft bei Hightech, umweltfreundlicher Energie und in anderen Sektoren zu vergrößern.
Lai hob außerdem hervor, wie wichtig es sei, ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen Taiwan und der EU zu unterzeichnen, um die gegenseitig vorteilhafte Kooperation zu vertiefen und eine institutionelle Grundlage für weitere Zusammenarbeit in maßgeblichen Sektoren wie Halbleiter, künstliche Intelligenz (KI), Digitaltechnologie, Umweltschutz, umweltfreundliche Energie und andere zu schaffen.
Bei der Gelegenheit dankte Präsident Lai der EU und europäischen Ländern dafür, konkrete Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Navigationsfreiheit in der Taiwanstraße zu schützen. Während die EU aktiv in indo-pazifische Angelegenheiten eingebunden sei, werde Taiwan fortgesetzt der Ukraine humanitäre Hilfe bieten und Hand in Hand mit europäischen Ländern für gegenseitige Konjunktur und Wachstum wirken, gelobte er.
—Quelle: Taiwan Today, 11/19/2024 (SFC-E)
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