Taiwan ist entschlossen, seine Verteidigungskapazitäten zu stärken und gleichzeitig die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern zu vertiefen, um Freiheit und Demokratie in der indo-pazifischen Region zu schützen, erklärte Außenminister Jaushieh Joseph Wu.
Russlands Invasion in der Ukraine und das drohende Verhalten der VR China gegenüber Taiwan hätten einige Gemeinsamkeiten, beschrieb Wu. Taiwan ziehe aus dem bislang erfolgreichen Widerstand der Ukraine seine Lehren und werde fortgesetzt die Expansion von Autoritarismus bekämpfen, indem die asymmetrischen Gefechtskapazitäten verbessert würden und man sich um Unterstützung durch die USA bemühe, ergänzte Wu.
So äußerte sich der Ressortchef während eines Exklusivinterviews mit Friederike Böge, das am 17. Mai von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) veröffentlicht wurde.
Taiwan werde künftig den Austausch mit dem nordatlantischen Bündnis (NATO) ausweiten und die Kooperation festigen, berichtete Wu mit Bezug auf eine Rede der britischen Außenministerin Liz Truss, in welcher sie im vorigen Monat Unterstützung für das Land bekundet hatte. Länder in ganz Europa hätten ihr Augenmerk für die indo-pazifische Region im Laufe des vergangenen Jahres intensiviert, enthüllte er.
Laut Wu sind die Beziehungen zwischen Taiwan und europäischen Ländern anhaltend stark, was erkennbar sei an der Anerkennung Taiwans als zuverlässigem Partner durch Polen, die Slowakei und die Tschechische Republik sowie die Einrichtung des Taiwanischen Repräsentativbüros in Litauen im vergangenen Jahr und Taiwans gesteigerte Importe litauischer Waren zuvor in diesem Jahr.
Taiwan und Deutschland würden ihre Partnerschaft weiter vertiefen, kündigte Wu an. Kennzeichen dafür wären Abkommen, welche Deutschlands neue Ampelkoalition nach der Bundestagswahl im vergangenen Jahr besiegelt habe und in denen die Bedeutung von Frieden und Stabilität über die Taiwanstraße sowie von Taiwans Beteiligung in internationalen Organisationen nachdrücklich hervorgehoben worden sei, fügte er hinzu.
In einer Botschaft auf seiner offiziellen Twitter-Seite lobte das Außenministerium das Interview des Ressortchefs mit der FAZ und wies auf die darin erörterten Themen hin.
—Quelle: Taiwan Today, 05/19/2022 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com