Änderungen am Zivilgesetzbuch, welche das Volljährigkeitsalter senken und das Mindestalter für Verlobung und Eheschließung bei Männern und Frauen standardisieren, wurden am 25. Dezember in dritter Lesung vom Legislativ-Yuan der Republik China (Taiwan) — also dem Parlament des Landes — verabschiedet, was einen Meilenstein bei den Anstrengungen der Regierung in Taipeh darstellt, die Rechte junger Menschen im Land zu fördern.
Nach Auskunft des Justizministeriums, welche den Gesetzentwurf gestaltet hatte, zielen die Änderungen darauf ab, Taiwans Gesetze mehr in Einklang mit internationalen Standards zu bringen. Um potenzielle abträgliche Auswirkungen der verfügten Maßnahmen abzuschwächen, werden die neuen Gesetze erst am 1. Januar 2023 in Kraft treten, verlautete das Justizministerium.
Gemäß den Änderungen wird das Volljährigkeitsalter von 20 auf 18 Jahre herabgesetzt, damit es fortan mit der Schwelle im Strafgesetzbuch für das Erwachsenenalter übereinstimmt, begründete das Justizministerium und ergänzte, die Änderungen würden das körperliche und geistige Reifeniveau von Taiwans heutigen Teenagern besser reflektieren.
Das Alter, in dem junge Menschen sich verloben dürfen, wurde auf 17 Jahre festgesetzt, Eheschließungen sind mit 18 Jahren legal, womit das rechtliche Mindestalter für junge Frauen um 2 Jahre heraufgesetzt wurde und nun dem für junge Männer entspricht.
Das Justizministerium erläuterte, die Änderungen seien insofern bedeutsam, als sie das Bekenntnis der Regierung für Artikel 15 und 16 im Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women, CEDAW) der Vereinten Nationen (United Nations, UN) an den Tag legten. Die beiden Artikel skizzieren die Rechte von Frauen auf Gleichberechtigung in Ehe und Familienleben sowie das das Recht auf Gleichberechtigung vor dem Gesetz.
—Quelle: Taiwan Today, 12/28/2020 (SFC-E)
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